Zwei Sorben in Rom

Pfarrer Clemens Rehor und Rafael Ledschbor reisen zum Papstrequiem


Dekan Clemens Rehor (links) und Rafael Ledschbor (rechts).
Bautzen/Dresden/Rom, 08.04.05 (KPI): 2,7 Millionen Einwohner zählt Rom. Dazu kommen zur Beisetzung des Papstes Schätzungen zufolge heute bis zu vier Millionen Pilger aus aller Welt in die ewige Stadt. Auch aus dem Bistum Dresden-Meißen hatten sich vereinzelt Gläubige auf den Weg gemacht, um dem Heiligen Vater die letzte Ehre zu erweisen. Unter ihnen zwei Sorben: Pfarrer Clemens Rehor aus Crostwitz und Redakteur Rafael Ledschbor von der sorbischsprachigen Kirchenzeitung „Katolski Posol“ aus Bautzen.

Als Rafael Ledschbor am Dienstag Mittag von seiner Entscheidung erzählt, zwei Tage später die Reise nach Rom zu unternehmen, hört man in seiner Stimme die Begeisterung und Verehrung für den verstorbenen Papst. „Unter den Millionen Gläubigen auf dem Petersplatz müssen einfach zwei Vertreter der Sorben sein“, so sagt Ledschbor. „Das sind wir diesem Papst schuldig, der für uns Sorben von ganz besonderer Bedeutung war.“ Und dann erzählt Ledschbor von den gemeinsamen slawischen Wurzeln der Polen und der Sorben. Vom Besuch des Karol Wojtyla zu seiner Zeit als Erzbischof von Krakau in Crostwitz und Bautzen. Und davon, dass Johannes Paul II. zu Ostern und Weihnachten neben 60 weiteren Sprachen auch stets einen Gruß auf sorbisch in die Welt sandte.

Etwas davon wollen Pfarrer Clemens Rehor und Rafael Ledschbor mit ihrer Reise ins Zentrum der katholischen Kirche zurückgeben. Doch wenn auch alle Wege sprichwörtlich bekanntermaßen nach Rom führen: In diesen Tagen wird die Reise wirklich zur Pilgerfahrt. Über 300 Euro kostet das Flugticket. Mit dem Flieger ging es dann am Donnerstag Abend nach Italien, anschließend mit dem Taxi dreißig Kilometer vom Flughafen in die überfüllte, verstopfte Stadt. Ein Quartier für die Nacht – zum Zeitpunkt der Abreise nicht in Aussicht. Aber die Zeit wird schon irgendwie herum gehen, und dann, so ist das Ziel, wollen die beiden Sorben zumindest zum Requiem für den Papst unter den Millionen Pilgern aus aller Welt einen Funken der Dankbarkeit aus dem Bistum Dresden-Meißen nach Rom tragen. Zeit zum Ausschnaufen bleibt den beiden danach allerdings nicht. „Am Abend geht unsere Maschine zurück nach Deutschland.“ Michael Baudisch

FORTSETZUNG FOLGT: Über den genauen Verlauf der Reise berichten wir in Kürze.

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