Benediktineräbte tagten in Schmochtitz

vom 19. bis 21. April


v.l.: P. Notker Wolf, P. Benno Malf�r, Sr. Elisabeth Kralemann
Zu einer dreitägigen Tagung trafen sich etwa 60 Äbte der Benediktinerklöster im deutschsprachigen Raum, die in der Salzburger Äbtekonferenz (SÄK) zusammengeschlossen sind, im Bischof-Benno-Haus Schmochtitz (Bautzen).

Schmochtitz/Bautzen, 21.04.2006 (KPI): Zu einer dreitägigen Tagung trafen sich etwa 60 Äbte der Benediktinerklöster im deutschsprachigen Raum, die zur Salzburger Äbtekonferenz (SÄK) gehören, im Bischof-Benno-Haus Schmochtitz (Bautzen). Zusammen mit Vertreterinnen der Vereinigung der Benediktinerinnen Deutschlands, die als Gäste eingeladen waren, widmeten sie sich dem Thema „Quellen entdecken in neuer Sprache“. Anwesend waren auch der Vertreter der Benediktiner weltweit, Abtprimas Dr. Notker Wolf aus Rom, und der Abt der deutschsprachigen Abtei Hagia Maria Sion in Jerusalem, Abt Benedikt Lindemann, der als Vollmitglied in die SÄK aufgenommen wurde. Abtpräses Dr. Benno Malf�r aus Bozen wurde als Vorsitzender wiedergewählt.

Die Teilnehmer berieten nicht nur über die Aufgaben der Salzburger Äbtekonferenz, z.B. die Salzburger Hochschulwochen und das Institut für benediktinische Studien, sondern besuchten auch Frauenkirche und Kathedrale in Dresden und informierten sich in Bautzen im sorbischen Museum und in der Gedenkstätte. Gemeinsam sangen sie am Mittwoch Abend im gut gefüllten St. Petri-Dom die Vesper in gregorianischem Choral. Im geschwisterlichen Erfahrungsaustausch und in der persönlichen Begegnung miteinander, aber auch mit dem Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, lag für die Äbte die Bedeutung dieser Zusammenkunft.

Abtprimas Dr. Notker Wolf wies darauf hin, dass sich die Zahl der Benediktinergemeinschaften weltweit in den letzten 50 Jahren verdoppelt hat. Insgesamt gibt es derzeit etwa 8.000 Benediktiner und etwa 17.000 Benediktinerinnen rund um den Erdball. Bedingt durch ihre Ordensregel sind Benediktiner an ihr Kloster gebunden, d.h. sie treten in eine konkrete Gemeinschaft vor Ort ein, in der sie auch bleiben („stabilitas“). Dadurch ist der Orden nicht zentralisiert, sondern „die Lebenseinheit ist an der Basis“, betonte der Abtprimas. Seine Aufgabe sei es, den Orden und seine Einheit zu fördern und sein Charisma weiterzutragen, ohne dass er eine Machtbefugnis habe.

Als auffällige Veränderungen nannte der Abtpräses das Alter der neu in den Orden Eintretenden (Novizen). Früher seien die meisten direkt nach Beendigung ihrer Schullaufbahn, spätestens nach einer Lehre gekommen. Heute dagegen treten viele erst im reiferen Alter in den Orden ein. Auch beim Angebot der Klöster stellen die Benediktinerinnen und Benediktiner eine Veränderung fest: Gäste suchten „weniger thematische Angebote als vielmehr Stille, Besinnungstage und Exerzitien“, bemerkte die Benediktinerin Schwester Elisabeth Kralemann aus Kloster Engelthal. „Durch die neuen Medien werden auch andere Menschen als früher auf die Klöster aufmerksam“, so ihre Beobachtung.

Elisabeth Meuser

Gruppenfoto mit Bischof Joachim Reinelt

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