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Pfarreien und kirchliche Einrichtungen bereiten sich auf Hochwasser vor


Das überschwemmte Terassenufer vor der Kathedrale.
Die Elbe steigt und steigt - viele Pfarreien und kirchliche Einrichtungen verfolgen wachsam und mit Vorsichtsmaßnahmen das Ansteigen der Fluten.

Dresden, 31.03.2006 (KPI): Mit Wachsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen haben viele Pfarreien und Einrichtungen des Bistums auf die steigenden Wassermassen der Elbe und zahlreicher Nebenflüsse reagiert. In Dresden, wo zum Scheitelpunkt des Hochwassers – voraussichtlich am Sonntag - Wasserhöhen bis maximal acht Metern erwartet werden, wurde die Tiefgarage im Haus der Kathedrale bereits geräumt. Sollte der Grundwasserspiegel drastisch ansteigen, würde hier gegebenenfalls mit der Flutung des Kellers begonnen, um den Wasserdruck von der Bodenplatte des Gebäudes zu nehmen.

Parken verboten...

In den Grufträumen der Kathedrale wurden bereits nach der Flutkatastrophe 2002 die Hochwasserschutzmaßnahmen erweitert. Damals war die Unterkirche vollgelaufen. Die Sarkophage der Wettiner wurden dabei teilweise aus Ihren Verankerungen gerissen, kippten um oder schwammen auf dem Grundwasser. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden daher Hochwasserschotts aus Aluminiumsperrbalken in die Türen und Pumpen eingebaut. Das Gebäude wird derzeit von den zuständigen Mitarbeitern des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement regelmäßig kontrolliert.

Schutzdamm in der Dresdner Innenstadt

In Pirna, wo am Mittag ein Elbepegel von 7,53 Metern gemessen wurde, hat Pfarrer Norbert Büchner mit Hilfe von Pfarreimitgliedern die Kirche St. Heinrich so gut als möglich auf Hochwasser vorbereitet. Bewegliche Gegenstände der Inneneinrichtung wurden aus dem Gotteshaus entfernt oder höhergesetzt. Die Sakristeischränke wurden geräumt. Die Orgel der Kirche steht nach den Hochwassererfahrungen der Gemeinde aus Schutzgründen bereits auf Stelzen. Unter den Sitzbänken des Kirchenschiffs befindet sich ein Podest, in das Styropor eingelegt wurde. Im Falle eines Wassereinbruchs sollen die Bänke so auf den Fluten treiben können.

Blick auf die Dresdner Altstadt

In Meißen, wo das benachbarte Flüsschens der St. Benno-Pfarrei, die Triebisch, durch die Pegelstände der Elbe nicht abfließen kann und aufstaut, hat der Hausmeister die Kellerräume des Pfarrhauses geräumt. In Bad Schandau musste Ortspfarrer Peter Neumann im Rahmen der Evakuierung der Stadt seine Wohnung verlassen. Die Kirche ist vom Hochwasser allerdings nicht akut gefährdet.
Bischof Joachim Reinelt äußerte sich im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Dresden zum Hochwasser. Der Bischof sagte, es sei ein Jubiläumsbeginn „mit Zittern im Herzen, wenn wir an die denken, die unsere gute Elbe schon wieder bedrängt.“ Michael Baudisch


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