Ministranten auf dem Weg zum Papst

Die Münchner Frauenkirche bei Nacht erleben


Auf dem Weg zur Internationalen Ministrantenwallfahrt haben die "Minis" aus dem Bistum Dresden-Meißen gestern am späten Abend Station in München gemacht. Mittlerweile sind sie gut in ihren Quartieren südlich von Rom angekommen...

Dresden, 31.07.2006 (KPI): „Wie wir Ministranten immer beginnen“, gab Domvikar Bertram Wolf am Sonntag Nachmittag, 30. Juli, auf dem Platz vor der ehemaligen Garnisonskirche das Signal zum Aufbruch. Und er ergänzte dann die Worte, die vor Beginn einer jeden Messfeier Priester und Ministranten sprechen: „Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.“ Und alle anwesenden 50 mitreisenden Messdiener(innen) und Begleiter antworteten unisono: „Der Himmel und Erde erschaffen hat.“ Dann stiegen sie in den Bus ein, und die große Fahrt konnte auf die Minute genau pünktlich beginnen.

Insgesamt 13 Busse aus dem Bistum Dresden-Meißen starteten am gestrigen Sonntag von verschiedenen Orten aus in Richtung Rom, um die etwa 600 Ministrantinnen und Ministranten sowie ihre Begleiter in die Ewige Stadt zu bringen. „Eigentlich hätte ich mit meiner Familie nach Norwegen zu einer Hochzeit fahren sollen. Aber ich habe mich für die Ministrantenwallfahrt nach Rom entschieden“, sagt der 13-jährige Nathan ohne Reue. Und die 19-jährige Martha ergänzt: „Rom ist schon etwas Besonderes. Nach guten Erfahrungen mit Kinderwallfahrten früher bin ich jetzt gespannt, welche Auswirkungen die Ministrantenwallfahrt für meinen Glauben haben wird.“

Am Abend trafen sich die Reisenden aus dem Bistum Dresden-Meißen dann mit „ihrem“ Bischof Joachim Reinelt zum gemeinsamen Nachtgebet im Münchner Liebfrauendom vor den Reliquien des heiligen Benno. Für die Teilnehmenden völlig überraschend begrüßte sie auch der Münchner Kardinal Friedrich Wetter und ermöglichte den „Minis“ Einblicke in alle Bereiche des großen Domes. Bischof Joachim Reinelt segnete die hellblauen Wallfahrtstücher, die jeder Anwesende erhielt – in Rom werden die Messdienerinnen und Messdiener aus 18 Nationen durch die unterschiedlichen Farben ihre Nationalität zu erkennen geben. Er verwies dabei auf „das Tuch, das unseren Lebensweg begleitet: das Taufkleid“. Dann trug der Bischof den jungen Menschen auf, Papst Benedikt daran zu erinnern, dass wir in Sachsen bislang nur einen einzigen Heiligen haben, den heiligen Benno. „Sagt deshalb dem Heiligen Vater, er möge sich mit der Seligsprechung von Alois Andritzki beeilen.“

Mittlerweile sind die Wallfahrer aus dem Bistum Dresden-Meißen gut in ihrem Quartier südlich von Rom angekommen und freuen sich auf die kommenden Tage. Heute Abend steht ein Besuch in Castelgandolfo, der Sommerresidenz des Papstes, auf dem Programm. „Die Ministranten sind überzeugt, dass sie heute Abend schon Papst Benedikt sehen werden“, gibt Pfarrer Benno Schäffel, Ministrantenseelsorger des Bistums Dresden-Meißen, die allgemeine gespannte Erwartung wieder. Und weiter: „Es ist eine großartige, schöne Atmosphäre hier.“ Vor allem aber freuen sich die Messdienerinnen und Messdiener auf die Audienz mit Papst Benedikt XVI. am Mittwoch, aber auch auf die Sternwallfahrt durch Rom morgen, an deren Ende ein internationaler Gottesdienst auf dem Petersplatz steht.

Elisabeth Meuser


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