„Öffnung nach außen“ - die große Stärke des Bischofs

Festgottesdienst und Empfang zum 70. Geburtstag Bischof Reinelts


Bischof Reinelt bekommt ein Geschenk von Generalvikar Dr. Zdarsa überreicht.
In der Festpredigt sprach Kardinal Vlk von „tiefer persönlicher Freundschaft“, die ihn seit langem mit dem Jubilar verbinde. Er dankte Bischof Reinelt besonders für die Kontakte und Hilfen aus der Zeit vor der Wende.






Dresden, 24.10.2006 (KPI): Mit hunderten Gästen hat Bischof Joachim Reinelt am Samstag, 21. Oktober, seinen 70. Geburtstag mit einer Heiligen Messe und anschließendem Empfang gefeiert. Beim Festgottesdienst in der Dresdner Kathedrale konzelebrierten der Prager Kardinal Miloslav Vlk, Bischof Frantisek Radkovski aus Pilsen, Weihbischof Georg Weinhold aus Dresden und der Görlitzer Altbischof Rudolf Müller. An den Feierlichkeiten nahmen neben Vertretern der evangelischen Landeskirche, der jüdischen und der russisch-orthodoxen Gemeinden auch Ministerpräsident Georg Milbradt und Landtagspräsident Erich Iltgen teil.

In der Festpredigt sprach Kardinal Vlk von „tiefer persönlicher Freundschaft“, die ihn seit langem mit dem Jubilar verbinde. Er dankte Bischof Reinelt dabei besonders für die intensiven Kontakte und Hilfen aus der Zeit vor der Wende. Damals war den tschechischen Priestern neben moralischer Rückendeckung durch die Amtsbrüder aus der DDR auch konkrete Unterstützung etwa durch Weitergabe von Literatur aus dem Leipziger St. Benno-Verlag zugute gekommen. „In dieser Zeit habe ich die weltweite Gemeinschaft der Kirche besonders zu schätzen gelernt“, sagte der Prager Kardinal. Als große Stärke Bischof Reinelts nannte er dessen Willen zur „Öffnung nach außen“. Bischof Reinelt wolle der Gefahr begegnen, „dass wir uns als Kirche nur um uns selbst drehen“, so Miloslav Vlk. Er erinnerte dabei unter anderem an das Engagement des Dresdner Bischofs während der Phase der Wende 1989, als dieser die Christen in einem Hirtenwort aufforderte, sich „mit Zivilcourage nach außen zu wenden“.

Im Festakt nach dem Gottesdienst dankte Sachsens Ministerpräsident Milbradt Bischof Reinelt für dessen Engagement für das Land Sachsen in der Wendezeit. Georg Milbradt erwähnte, dass sich seine eigenen Wege seit langem immer wieder mit denen des Bischofs gekreuzt hätten, unter anderem bei der Arbeit an der Landesausstellung im Kloster St. Marienstern. „Der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht schaffen kann“, so Milbradt wörtlich. Er dankte Bischof Reinelt exemplarisch für die Bereitstellung kirchlicher Schulen, wo auch seine eigenen Kinder auf der Schulbank gesessen hätten.

Für die evang.-luth. Landeskirche Sachsens übermittelte Alt-Landesbischof Johannes Hempel die Glückwünsche des im Urlaub weilenden Landesbischofs Jochen Bohl. Er betonte dabei die „gute Nachbarschaft“, die beide Kirchen verbände. Zu DDR-Zeiten gewachsen werde diese Partnerschaft nun intensiv weitergepflegt.

Michael Baudisch

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