Wie Kirche einladend sein kann ...

Von Tag-des-Herrn Redakteurin Dorothee Wanzek


Andrang am Bibel-Mobil. Fotos: Pressestelle DD-Mei
Nach der "Pastorale!": Erfahrungsaustausch stand im Mittelpunkt. Ein Bericht von Tag-des-Herrn Redakteurin Dorothee Wanzek.

Schmochtitz, 25.10.06 (tdh): Die erste Messe für Pastoral in der Diaspora ist vergangenen Montag im Bischof-Benno-Haus zu Ende gegangen. Die Teilnehmer der „Pastorale!“ lernten in Vorträgen, Infoständen und rund 60 Workshops innovative Ideen und Erfahrungen zur Glaubensverkündigung kennen.

Teilnehmer am Sonntag im Sonnenschein vor dem Bischof-Benno-Haus.

Die dreitägige Messe im Bildungshaus des Bistums Dresden-Meißen hatte rund 700 Besucher angelockt, vorwiegend engagierte Katholiken aus Ostdeutschland, aber auch einige evangelische Christen und Teilnehmer aus den alten Bundesländern. „Wie kann es der Kirche hierzulande gelingen, ihren Horizont zu weiten für Menschen, die spirituell auf der Suche sind?“, lautete dabei eine der zentralen Fragen, die viele Veranstaltungen durchzog. Antworten fanden die Teilnehmer nicht nur auf den Podien, sondern auch in den Pausengesprächen.

In der Messehalle im großen Saal.

Der Austausch zwischen kirchlich Engagierten aus unterschiedlichen Diözesen war eines der Hauptanliegen der „Pastorale!“, die mehrere kirchliche Institutionen gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk veranstaltet hatten. „Die Räder müssen nicht überall neu erfunden werden“, formulierte Guido Erbrich, einer der Organisatoren. Unter anderem gab es einen Erfahrungsaustausch zwischen Initiatoren so genannter Lebenswende-Feiern für Nichtchristen. Die Vorbereitung Erwachsener auf die Taufe, christliche Internet-Auftritte, die Bedeutung der Musik für die einladende Gestalt der Kirche und die kirchliche Präsenz in den Innenstädten waren weitere Diskussionsthemen.

Weihbischof Reinhard Hauke aus Erfurt - Initiator des Projekts Lebenswende-Feiern.

Neue strukturelle Zugänge für Nichtchristen seien hilfreich, betonte der gastgebende Bischof Joachim Reinelt. Chance auf Erfolg hätten sie aber nur, wenn Christen ihren Glauben authentisch lebten und sich ihren Mitmenschen persönlich zuwendeten. Die Kommunikationsfähigkeit der Christen möchte auch Reinelts Erfurter Kollege Joachim Wanke weiter stärken. Christen müssten sich im privaten wie im öffentlichen Bereich mit ihrer durch das Evangelium geprägten Erfahrung und durchaus auch mit ihren Zweifeln und Unsicherheiten als Gesprächspartner zu Wort melden. In der aktuellen Diskussion um die „neue Unterschicht“ könnten sie beispielsweise deutlich machen, dass es nicht allein um Geld gehe, sondern um Lebenseinstellungen und -visionen. Anziehungskraft gewinne christliches Leben, wenn Christen dabei nicht als diejenigen erschienen, die alles besser wüssten, sondern wenn sie bereit wären, ihrerseits von den Kirchenfernen zu lernen.

Raum zur Diskussion: Bischof Joachim Reinelt aus Dresden (links) im Gespräch mit Bischof Joachim Wanke aus Erfurt (rechts).

Die Veranstalter waren sich mit vielen Teilnehmern einig: „Der in Schmochtitz praktizierte Erfahrungsaustausch war überfällig. Er sollte unbedingt weitergehen – in welcher Form auch immer.“



Daumen hoch: Dekan Klaus Schreiter (links)und Oberpfarrer Roland Geipel (rechts) aus Gera stellen einer Besucherin den ökumenischen Auftritt der Kirchen auf der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg vor.



Interessant für Pfarrbrief-Gestalter: Viele Workshops und ein eigener Messestand informierten über das Online-Angebot www.pfarrbriefservice.de, eine Initiative deutscher Bistümer mit einem großen kostenlosen Angebot für Pfarreien. Elfriede Klauer (links) präsentiert das Projekt.



Blickfang: Das Bibel-Mobil im Hof des Bischof-Benno-Hauses.

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