28 Stunden im Zug nach Schmiedeberg

Internationales Sommercamp mit Teilnehmern aus zehn Nationen gestartet


Nationentreffen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommercamps.
28 Stunden hatte Ana-Maria im Zug gesessen. 1.300 Kilometer war die 22-jährige aus der Nähe von Brasov in Rumänien bis Sachsen gereist. Nun steht sie im Winfriedhaus in Schmiedeberg, dem Jugendhaus des Bistums. Das Internationale Sommercamp ist gestartet.

Schmiedeberg/Dippoldiswalde, 15.08.2007 (KPI): 28 Stunden hatte Ana-Maria Dinu im Zug gesessen. 1.300 Kilometer war die 22-jährige aus der Nähe von Brasov in Rumänien bis Sachsen gereist. Nun steht sie im Winfriedhaus in Schmiedeberg, dem Jugendhaus des Bistums Dresden-Meißen, am Fuß des Erzgebirgskammes, keine 30 Kilometer vor den Toren Dresdens. „Ich bin froh, endlich da zu sein“, erzählt sie von ihren Erlebnissen während der Reise. Mit jungen Erwachsenen aus zehn Ländern wird sie nun bis 25. August zwölf Tage gemeinsam verbringen, beim Internationalen Sommercamp, das seit 1991 alljährlich in Schmiedeberg stattfindet.

„Enjoy the difference – genieße den Unterschied“ lautet das Motto des Treffens, an dem insgesamt 46 junge Frauen und Männer zwischen 16 und 26 Jahren teilnehmen. Das Ziel dabei beschreibt Pfarrer Gregor Giele, Leiter der Freizeit, so: „Wir wollen, dass sich die jungen Leute die Unterschiede in ihren Kulturen, in ihren Nationen und auch in ihren Religionen bewusst machen, und diese Vielfalt als Reichtum erkennen und genießen lernen.“ So werden die Teilnehmer auf Nationenabenden ihre Heimat vorstellen, Bräuche, Lieder, Spiele präsentieren und auch in der Küche des Winfriedhauses typische Spezialitäten ihrer Länder zubereiten. „Die Litauer haben sogar ihre Tracht dabei“, erzählt Thomas Wesz vom Betreuerteam, „das wird bestimmt lustig.“

Julia Kholodnova nimmt schon zum zweiten Mal am Internationalen Sommercamp teil. Die junge Frau kam mit dem Flugzeug aus St. Petersburg und dürfte dabei eine der weitesten Anreisen zurückgelegt haben. „Das ist es mir wert“, erzählt die 19-jährige. „Ich freue mich einfach, wieder dabei sein zu können. Die vielen Bekanntschaften mit Leuten aus allen möglichen Ländern, das ist hier schon toll.“ Hauptsprachen während des Sommercamps sind deutsch, englisch und russisch. Daneben ist aber auch polnisch, ungarisch, bulgarisch oder rumänisch zu hören – zur Not helfen Hände und Füße bei der Verständigung weiter. Neun der Teilnehmerinnen und Teilnehmern stammen aus Sachsen und Thüringen.

Fünf angemeldete Ukrainer und eine Moldawierin hatten zum Treffen in Schmiedeberg von der Deutschen Botschaft kein Visum erhalten – „ohne Begründung abgelehnt, das hat uns schon etwas verwundert“, sagt Pfarrer Gregor Giele. Die Jugendbegegnung hat eine über 15-jährige Tradition. Katholische, evangelische und orthodoxe Christen nehmen daran teil. Mit Morgen- und Abendandachten, Gottesdiensten und einem Ökumene-Tag leben sie ihren Glauben. Auf dem Programm stehen außerdem Besuche in Berlin und Dresden, ein Wandertag in der Sächsischen Schweiz, ein Sportfest und ein Tanzabend. MB


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