Berufen zu einem Leben in Fülle

600 Jugendliche bei Wallfahrt in Rosenthal am 2./3. Juni 2007


Foto: Raphael Ledschbor
Das Motto dieser Jugendwallfahrt hat jedes Kind und jeder Jugendliche schon sehr oft gehört und es wird ihnen immer wieder begegnen: „Du kannst nicht alles haben!“ Oder doch?! Eindrücke von der Wallfahrt nach Rosenthal am 2./3. Juni.

Rosenthal/Dresden, 04.06.2007 (KPI): Das Motto dieser Jugendwallfahrt hat jedes Kind und jeder Jugendliche schon sehr oft gehört und es wird ihnen immer wieder begegnen: „Du kannst nicht alles haben!“ Was sich für manche wie ein erhobener Zeigefinger anhören mag, las sich aber dann schon differenzierter, denn das „nicht“ stand in Gedankenstrichen und musste sich ein Fragezeichen gefallen lassen. Der Satz „Du kannst – nicht? – alles haben!“ entpuppte sich für die Jugendlichen dann letztlich als Hinweis auf ihre Berufung zu einem Leben in Fülle – und das trotz manchem Verzicht.

Glaubenszeugnisse halfen den jungen Menschen, diesen Gedanken nachzuvollziehen: als beispielsweise Schwester Thaddäa aus dem Kloster St. Marienstern aus ihrem Leben berichtet, wie sie bewusst auf ein Leben außerhalb des Klosters verzichtet, aber dafür andere Lebenswerte verwirklichen kann, oder als eine Familie aus Dresden ihr Leben mit drei Kindern inklusive der vielfältigen Verzichte und Rücksichtnahmen als glücklich und erfüllt beschreibt. Mit lang anhaltendem Beifall bedenken die Jugendlichen im Gottesdienst mit Bischof Joachim Reinelt am Sonntag Vormittag die 24-jährige Simone aus Sohland: die körperbehinderte junge Frau berichtete von den Einschränkungen, die ihre Behinderung ihr auferlegt, aber auch über die Menschen, die ihr helfen zu „vertrauen, dass Gott mich will und liebt. Das ist der Grund, warum ich glücklich bin.“ (den gesamten Wortlaut finden Sie hier) Eine lebendige Ahnung des im Johannes-Evangelium verheißenen Lebens in Fülle (Joh 10,10) wurde für alle spürbar, ja greifbar. – Bischof Joachim Reinelt bezog sich in seiner Predigt auf die heilige Elisabeth von Thüringen, deren 800. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. An ihrem Weg sei abzulesen, was ein Leben in Armut reich mache: die Beziehung zu Gott.

Bistumsjugendseelsorger Gregor Giele lässt sich seine Begeisterung am Ende der Wallfahrt anmerken: „Es war eine tolle Atmosphäre unter den Jugendlichen. Und noch nie habe ich so viele spontane positive Rückmeldungen bekommen!“

Damit die Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Jugendwallfahrt nicht so schnell in Vergessenheit geraten, erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschied einen Schlüsselanhänger. „Er soll sie daran erinnern: Du kannst alles haben – es liegt nur daran, woran du dich hängst! Und er soll die Jugendlichen immer wieder an die Frage erinnern: wo mache ich mich fest?“, so Giele.

Elisabeth Meuser

Streiflichter von der Jugendwallfahrt (Fotos: J. Köst, M. Kolbe, R. Ledschbor):














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