v.l.n.r.: Landesbischof Bohl, Museumsdirektor Vogel, Bischof Reinelt.
Im Vorfeld der Veranstaltungen zur Woche für das Leben riefen Bischof Joachim Reinelt und Landesbischof Jochen Bohl dazu auf, den Kindern eine Zukunft zu geben und die Gesellschaft für Kinder zu öffnen.
Dresden, 18.04.07 (KPI): In Sachsen und Ostthüringen beteiligen sich Pfarreien, Kirchge-
meinden und Aktions-
gemein-
schaften mit Familientagen, Informationsveranstaltungen, Besichtigungen und Gemeindeaktionen an der jährlich stattfindenden „Woche für das Leben“. Diese bundesweite Initiative der katholischen und evangelischen Kirche findet vom 21. – 28. April unter dem Motto „Mit Kindern in die Zukunft gehen“ statt. Es ist eingebettet in das Leitthema der letzten drei Jahre „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“, das auf zahlreichen Veranstaltungen in der Vergangenheit zu Fragen führte, die heute auf der politischen Tagesordnung stehen.
Heftig wie selten zuvor ist in den letzten Wochen über Kindererziehung, berufstätige Mütter und Leitbilder der Familie gestritten worden. Im Vorfeld der Veranstaltungen zur Woche für das Leben riefen Bischof Joachim Reinelt vom Bistum Dresden-Meißen und Landesbischof Jochen Bohl im Deutschen Hygiene-Museum Dresden dazu auf, den Kindern eine Zukunft zu geben und die Gesellschaft für Kinder zu öffnen. Beide Bischöfe verwiesen auf die familienbezogenen Angebote der Aktion an verschiedenen Orten und an das Engagement der Kirchen in Bezug auf die kirchliche Arbeit in den 25 Kindergärten im Bistum und den 203 Kindergärten auf dem Gebiet der Landeskirche.
"Eine Gesellschaft mit Kindern hat Zukunft. Eine Gesellschaft ohne Kinder stirbt", sagte Bischof Joachim Reinelt vor Journalisten. In seiner Funktion als Caritas-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz machte Bischof Reinelt auch auf das Problem zunehmender Armut im Kindesalter aufmerksam.
Für Landesbischof Bohl ist es trotz mancher Hoffnungszeichen ein „Drama, wie sehr wir uns in den letzten Jahren zu einer kindvergessenen Gesellschaft entwickelt haben“. Kinder hätten primär in der persönlichen Entscheidung nichts mit Altersvorsorge zu tun, sondern der Kinderwunsch sei vielmehr Ausdruck des eigenen Lebensverständnisses.
Beide Bischöfe waren sich einig, dass bei einem Ausbau weiterer Krippenplätze nicht die Elternbindung verloren gehen dürfe und eine Wahlfreiheit ohne Druck erhalten bleiben müsse. Bischof Joachim Reinelt nannte die Woche für das Leben eine „Impulsveranstaltung“ für das ganze Jahr, um sich in christlicher Verantwortung dem Thema ganzheitlich stellen zu können.
Aktonsstag in Dresden
Zu einem Familientag laden die evangelische und katholische Kirche gemeinsam mit dem Deutschen Hygiene-Museum am 21. April ins Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD) ein. Unter dem Leitwort „Seiltanz & Hindernislauf - Mit Kindern in die Zukunft gehen“ möchten die Veranstalter mit Eltern, Großeltern, Lehrern und Erziehern den Blick auf die Frage richten, was Kinder brauchen, um ihren Weg in eine gute Zukunft eigenständig gehen zu können.
Der Tag beginnt um 9 Uhr mit einem Familienfrühstück. Um 9.45 Uhr wird eine Ausstellung mit Bildern sächsischer Kinder und Jugendlicher eröffnet, die sich 1997 und 2007 mit der Frage beschäftigt haben „Lernen wofür?“ Von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr steht eine Diskussion zum Tagesthema auf dem Programm. Im Gespräch sind Prof. Dr. Ralf Evers, Rektor der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH), Prof. Dr. Monika Scheidler, Institut für katholische Theologie der TU Dresden, sowie Gerda Holz, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik aus Frankfurt/Main.
Der Aktionstag schließt mit einer Zaubervorstellung für Kinder und Erwachsene um 12.30 Uhr und dem gemeinsamen Mittagessen um 13 Uhr. Für Kinder bis zwölf Jahre wird den ganzen Vormittag über ein altersspezifisches Begleitprogramm angeboten. Für Kinder ab sieben Jahren steht unter anderem eine Entdeckertour durch das Museum auf dem Programm.
Aktionswoche in Chemnitz
Mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Kinder – unsere Zukunft“ beteiligen sich im Kirchenbezirk Chemnitz verschiedene Einrichtungen und kirchliche Partner vom 21. bis 28. April an der „Woche für das Leben“. In Chemnitz haben sich das Jugendamt, ein Krankenhaus, Schulen und Kirchen zusammen getan, um Kindern, Eltern und Erziehern zwölf, meist kostenlose, Programmangebote anzubieten.
Neben Informationsveranstaltungen und einem Ökumenischen Gottesdienst kommt die Unterhaltung nicht zu kurz.
So finden am Eröffnungstag des 21. April in Chemnitz-Borna auf dem Kirchengelände ein Zirkustag und in Reichenbrand ein Familientag zum Thema Kommunikation statt. Am 25. April ist Tag der offenen Tür, wo das Haus der Familie in der Parkstraße, das Diakomed Krankenhaus in Hartmannsdorf und die Caritas Schwangerschaftsberatungsstelle in der Münchner Straße besucht werden können. Musik, Film und Theater erweitern das Programmangebot.
Die Woche für das Leben wird in Dresden veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem DEUTSCHEN HYGIENE-MUSEUM DRESDEN.Zur Homepage der Woche für das Leben hier klicken