Bistum gedenkt Bombardierung Dresdens

Gottesdienste und Glockenläuten zum 13. Februar


Mit Gottesdiensten und Glockenläuten erinnert das Bistum an den 13. Februar 1945 - den Tag der Zerstörung Dresdens.

Dresden, 05.02.2007 (KPI): Am 13. Februar, dem 62. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, feiert Bischof Joachim Reinelt um 10 Uhr einen Friedensgottesdienst mit Soldaten der Bundeswehr in der Dresdner Garnisonkirche (Pfarrkirche St. Martin/Stauffenbergallee 9). Am Abend zelebriert der Bischof gemeinsam mit dem Domkapitel St. Petri den Gedenkgottesdienst um 18 Uhr in der Kathedrale. Zum Beginn dieser Heiligen Messe versammeln sich die Anwesenden in der von Friedrich Press gestalteten „Gedächtniskapelle“. Vor dem Bild der aus Meißner Porzellan geschaffene Pieta wird das Schuldbekenntnis von Coventry mit dem beeindruckenden „Vater vergib“ gesprochen. Dann zieht die Prozession zur Eucharistiefeier in das Hauptschiff der Kirche. Die Gruppe „Voxaccord“ wird dabei Teile aus dem Requiem von Viadana singen.

Das Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs und die Zerstörung Dresdens in der heutigen Kathedrale geht bis in das Jahr 1946 zurück, als sich die katholische Jugend nachts in der Ruine der zerstörten Kirche versammelte, um den Kreuzweg zu beten und die Klagelieder des Jeremia zu singen.

Bischof Reinelt hatte 1945 als 8-jähriger den Feuerschein der brennenden Stadt selbst von weitem gesehen. „Das ließ unbändige Angst aufkommen“, so Bischof Reinelt. „Nach alledem und den vielen Jahren, in denen wir in Trümmern gelebt haben, kann Dresden nur noch Stadt der Versöhnung und des Friedens sein.“ Von 21.45 Uhr bis 22 Uhr werden am 13. Februar zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens die Glocken aller Kirchen der Stadt läuten.

Ein Ökumenischer Gottesdienst zum 62. Jahrestag der Zerstörung Dresdens findet um 20.30 Uhr in der Frauenkirche statt, an dem Dompfarrer Klemens Ullmann teilnimmt.

Am späten Abend des 13. Februar 1945 griffen mehrere hundert britische Bomber Dresden an, Stunden später folgte eine noch stärkere Angriffswelle. Zehntausende Menschen starben im Bomben- und Feuerinferno bei der Zerstörung des Dresdner Stadtzentrums. Auch die Katholische Hofkirche, heute Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, wurde dabei in weiten Teilen zerstört. Der Propst der Hofkirche, Wilhelm Beier, kam bei den Luftangriffen ums Leben. Er starb, während er den im Luftschutzkeller Eingeschlossenen die Sakramente spendete.

Bereits im Juni 1945 wurde in der Bennokapelle der Hofkirche, später im linken Seitenschiff wieder die Heilige Messe gefeiert. Seit 1975 erinnert eine Gedächtniskapelle, gestaltet mit Werken des Dresdner Künstlers Friedrich Press (1904–1990), im Seitenschiff der Kathedrale an die Opfer des 13. Februar 1945 und aller ungerechten Gewalt. MB

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