Eine Habsburgerin stärkt die katholische Kirche in Sachsen

Vesper und Festakademie zum 250. Todestag der Kurfürstin und Königin Maria Josepha


Stiftete mit ihrem Gemahl die heutige Kathedrale: Maria Josepha.
Am Samstag, 17. November 2007, gedenkt die katholische Kirche in Dresden mit einer feierlichen Vesper und einer Festakademie des 250. Todestags der Erzherzogin Maria Josepha von Österreich.

Dresden, 09.11.2007 (KPI): Am Samstag, 17. November 2007, gedenkt die katholische Kirche in Dresden mit einer feierlichen Vesper und einer Festakademie des 250. Todestags der Erzherzogin Maria Josepha von Österreich. Die sächsische Kurprinzessin, später sächsische Kurfürstin und Königin von Polen, stärkte das katholische Glaubensleben in Sachsen. Ihr sind zudem die Gründung einer Reihe sozialer Einrichtungen und der Bau der Katholischen Hofkirche, heute Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, zu verdanken.

Die Vesper mit Bischof Joachim Reinelt beginnt um 16 Uhr in der Dresdner Kathedrale. Die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor und Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle unter Leitung von Domkapellmeister Matthias Liebich führen dabei Werke von Johann Adolf Hasse und Johann Georg Schürer auf. Ab 17.30 Uhr veranstaltet das Kathedralforum der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen eine Festakademie im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24). Nach einer Einführung von Dr. Gerhard Poppe (Dresden) spricht zunächst Dr. Josef Matzerath (Dresden) über die Kurprinzenhochzeit von 1719 vor dem Hintergrund der zeitgenössischen europäischen Politik. Anschließend referiert Dr. Siegfried Seifert (Bautzen) zum Thema „Mäzenin und Patronin – Maria Josepha und die katholische Kirche in Sachsen“.

Kurfürstin und Königin Maria Josepha

Vor 250 Jahren verstarb die sächsische Kurfürstin und polnische Königin Maria Josepha. Geboren 1699 in Wien als Tochter des späteren Kaisers Joseph I., wurde sie 1719 mit dem sächsischen Kurprinzen Friedrich August vermählt. Mit dieser Heirat verband August der Starke die Hoffnung auf die Kaiserkrone für seinen Sohn – die sich bekanntlich nie erfüllte. Als das fürstliche Paar am 3. September 1719 in Dresden ankam, begannen Hochzeitsfeierlichkeiten, die vier Wochen andauerten und in ganz Europa Aufsehen erregten. Unabhängig von solchem Aufwand wurde aus dem politischen Schachzug bald eine Liebesehe, aus der 14 Kinder hervorgingen. Deutliche Unterschiede der zunächst kurprinzlichen und später kurfürstlich-königlichen Hofhaltung zum Lebensstil Augusts des Starken gingen wesentlich auf den Einfluss von Maria Josepha zurück.

In einer Zeit, als die Katholiken in Sachsen außerhalb des Hofes noch eine verschwindend kleine und bedrängte Minderheit bildeten, wurde im Ehevertrag von 1719 die Einrichtung eines katholischen Friedhofs – des heute noch bestehenden „Alten Katholischen Friedhofes“ in der Friedrichstraße – festgelegt. Außerdem gründete sie eine Reihe von Sozialeinrichtungen: Dazu zählen die nach ihr benannte Mädchenbildungsanstalt, das Josephinenstift, das katholische Krankenstift und für Soldatenwaisenkinder das Soldatenknabeninstitut. Gemeinsam mit ihrem Gemahl stiftete Maria Josepha die 1751 geweihte Katholische Hofkirche, die heutige Kathedrale. Als nach dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges der König mit seinem Hofstaat nach Warschau ging, blieb sie in Dresden und starb dort am 17. November 1757. Die 250. Wiederkehr ihres Todestags ist für das Bistum Dresden-Meißen Anlass zur besonderen Erinnerung.


link


Zurück Impressum