Fünf Millionen Euro mehr für die Diaspora

Bonifatiuswerk veröffentlicht Geschäftsbericht 2006


Unterstützt wurde mit dem Geld zum Beispiel auch der Kinder-Zirkus „Birikino“ der Salesianer in Chemnitz.

Paderborn, 06.06.07: Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, Prälat Clemens A. Kathke, hat der Öffentlichkeit den Geschäftsbericht des Jahres 2006 vorgestellt. Mit 15 Millionen Euro förderte das von Laien gegründete Hilfswerk im vergangenen Jahr Projekte in der deutschen und nordeuropäischen Diaspora sowie in Estland und Lettland. „Wir haben in 2006 fast fünf Millionen Euro mehr geben können als im Vorjahr“, betonte Prälat Kathke. Das deutliche Plus ließe sich vor allem auf Bestandsentnahmen und die Verdopplung der zweckgebundenen Einzelspenden zurückführen.

Das Mittelaufkommen setzte sich aus vier großen Bereichen zusammen: der bundesweiten Kollekte im Diaspora-Monat November, den Gaben der Erstkommunionkinder und Firmbewerber, den allgemeinen Spenden und Mitgliedsbeiträgen sowie den Vermächtnissen und Schenkungen. Aufgrund von Bestandsentnahmen erhöhte der Generalvorstand des Bonifatiuswerkes die Diasporahilfe für zahlreiche Bauprojekte in Deutschland, Nordeuropa und dem nördlichen Baltikum im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Millionen Euro auf insgesamt 15,03 Millionen Euro.

Der Generalsekretär nahm den Geschäftsbericht zum Anlass, allen Spendern und Förderern für ihre Hilfe für die Diaspora zu danken. Prälat Kathke freute sich besonders über die Verdopplung der zweckgebundenen Einzelspenden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Gesamtbetrag um 410.000 Euro auf insgesamt 820.000 Euro. Damit erhöhten sich die unmittelbaren Spendeneinnahmen von 2,7 Mio. Euro auf nun mehr als 3,1 Mio. Euro. „Schon seit Jahren stellen wir fest, dass die präzise Darstellung unserer Projekte unser �Erfolgsrezept� ist“, sagte Kathke. „Unsere Spender wissen sehr genau, dass wir ehrlich berichten und zügig helfen. Und das kommt an.“ Zudem seien die Vermächtnisse auf über eine Million Euro gestiegen.

Einen ausdrücklichen Dank richtete der Generalsekretär an die Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Unter dem Leitspruch „Mithelfen durch Teilen“ hatten die Kommunionkinder und Firmlinge 2006 die Rekordsumme von 3,1 Millionen Euro gespendet. „Es ist erstaunlich, dass so viele Kinder auf einen Teil ihres Taschengeldes oder ihrer Geschenke verzichten, um damit Gleichaltrigen zu helfen“, sagt Kathke. Unterstützt werden konnten mit dem Geld zum Beispiel das Jugendzentrum Magdalena in Berlin-Lichtenberg, das Kinderhaus Sonnenblume in Schönow bei Berlin, die katholische Hospizseelsorge in Halle an der Saale sowie der Kinder-Zirkus „Birikino“ der Salesianer in Chemnitz.

Der größte Teil der Mittelvergabe, 5,1 Millionen Euro, kam 111 Bau- und Renovierungsprojekten in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora zugute: Kirchen und Gemeindezentren, Klöstern, katholischen Kindergärten und Schulen sowie Kinder- und Jugendhäusern. 3,76 Millionen Euro davon gingen an Projekte in Deutschland, das entspricht einer Steigerung von 67 Prozent. Die Verkehrshilfe des Bonifatiuswerkes, die „Diaspora-MIVA“, stellte fast eine Million Euro zur Anschaffung neuer Fahrzeuge für Gemeinden in den weitläufigen Diaspora-Regionen vor allem Nord- und Ostdeutschlands bereit. Bundesweit fanden 36 Kleinbusse und fünf PKW einen Einsatzort, in Nordeuropa und dem nördlichen Baltikum sieben Bullis.

Vom Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) hat das Bonifatiuswerk 2006 722.500 Euro erhalten, die zweckgebunden an die Nordische Bischofskonferenz für die Unterstützung der dortigen Gemeinden weitergeleitet werden. Dies sind die einzigen kirchlichen Haushaltsmittel, die das Werk erhält. Im Gegensatz zu den bischöflichen Hilfswerken verfügt das von Laien gegründete Bonifatiuswerk zudem über keine öffentlichen Gelder. „Spender sind die Basis unserer Arbeit“, betonte Kathke.

Mit Blick auf das laufende Jahr hofft der Generalsekretär, das positive Ergebnis weiter ausbauen zu können – beispielsweise durch die Diaspora-Aktion, die am 4. November in Münster eröffnet wird und ihren bundesweiten Abschluss am Diaspora-Sonntag (18. November) findet. Er steht unter dem Leitwort „Tragt in die Welt nun ein Licht!“ und erinnert daran, die Frohe Botschaft Jesu weiterzugeben: in die eigene Familie, in die Gemeinde, in Beruf und Freizeit – vor allem gegenüber Kindern und Jugendlichen. Sie brauchen Väter und Mütter, Katecheten und Gemeindemitglieder, die ihnen schon früh von Gott erzählen und sie die Welt im Licht des Glaubens sehen lassen.

Nach wie vor ist es satzungsgemäßes Ziel des Bonifatiuswerkes, katholische Christen in der Diaspora zu unterstützen. „Dort, wo eine Minderheiten-Situation deutlich spürbar ist und wo der Glaube nur unter erschwerten Bedingungen gelebt werden kann“, so Prälat Kathke, „da wird das Bonifatiuswerk weiterhin Hilfe zur Selbsthilfe geben. Doch die Aufgaben werden zukünftig deutlich umfangreicher werden. Auch in den einst katholischen Gebieten erkennen wir heute eine zunehmende �Glaubens-Diaspora�. Und das ist natürlich eine riesige Herausforderung für unser Werk, den missionarischen Auftrag in unserem ganzen Land stärker herauszustellen.“ Deshalb fördere das Bonifatiuswerk beispielsweise auch zeitlich befristete Personalstellen, die dem missionarischen Gedanken in den Bistümern Rechnung tragen.

Zum Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken...


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