Geschichte und Gegenwart eines kulturellen Schatzes

Ausstellung und Veranstaltungsreihe zum Dresdner Maya-Kodex


Die Veranstaltungsreihe zum Dresdner Maya-Kodex, die vom 16.10. bis 29.11. über diesen bibliophilen Schatz informiert, wird begleitet von einer Ausstellung: Eröffnung am 17.10. in der Sächs. Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB).

Dresden, 12.10.2007 (KPI): Dass die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden einen alten Maya-Kodex beherbergt, der seit dem 17. Jahrhundert zu den bibliophilen Schätzen Dresdens gehört, ist selbst vielen Dresdnern unbekannt. Daher hat das Institut für Romanistik an der TU Dresden zusammen mit der SLUB eine Ausstellung zu diesem ältesten und weltweit wichtigsten Dokument der altamerikanischen Hochkultur konzipiert: „Der Dresdner Maya-Kodex – Geschichte und Gegenwart eines kulturellen Schatzes“.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 17. Oktober, um 18 Uhr in der SLUB in Gegenwart von Felipe Sol�s Olgu�n, dem Direktor des Nationalmuseums für Anthropologie und Geschichte in Mexiko-Stadt, eröffnet. Der renommierte und international bekannte Archäologe hält dabei einen Vortrag zur „Maya-Kultur in Geschichte und Gegenwart“ (in spanischer und deutscher Sprache). Bis zum 8. November wird die Ausstellung im Foyer der SLUB zu sehen sein und ab dem 9. November – bis Ende November – im Haus der Kathedrale stehen.

Der Maya-Kodex ist eine von nur vier Maya-Handschriften, die der Bücherverbrennung durch die spanischen Eroberer im Jahr 1562 entgangen sind. Auf dreieinhalb Metern geben 39 kunstvoll beschriebene Blätter einen Einblick in Astrologie und Astronomie, Religion und Mythologie sowie Kunst und Architektur einer der faszinierendsten Kulturen der Weltgeschichte. Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als die legendären Maya-Städte im mittelamerikanischen Yukat�n entdeckt wurden, ist der Dresdner Kodex zentraler Bezugspunkt der internationalen Forschung.

Diesen Schatz einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist zudem das Anliegen der siebenteiligen Veranstaltungsreihe „Die Maya – Geschichte und Geheimnis“, die am 16. Oktober beginnt. Sie informiert über Kultur und Geschichte der Maya, über die Begegnung von Christentum und altamerikanischer Welt im Zeichen von Kreuz und Schwert sowie über die Geburt des Völker- und Menschenrechts. Die Themen schlagen einen Bogen von den präkolumbischen Maya über die Eroberung Lateinamerikas bis zu den indigenen Traditionen der Gegenwart.

Diese Reihe wird vom Kathedralforum, dem Institut für Romanistik der TU Dresden und der SLUB Dresden gemeinsam veranstaltet.

Die Veranstaltungen im Überblick:

Dienstag, 16.10.07, 20 Uhr: „Von Guten und Bösen Wilden. Amerikanische Indianerkulturen aus europäischer Sicht“ mit Prof. Dr. Norbert Rehrmann, Dresden, - im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24)

Mittwoch, 17.10.07, 18 Uhr: „Der Dresdner Maya-Kodex – Geschichte und Gegenwart eines kulturellen Schatzes“. Ausstellungseröffnung mit Felipe Sol�s Olgu�n, Direktor des Nationalmuseums für Anthropologie und Geschichte in Mexiko-Stadt - in der SLUB (Zellescher Weg 18)

Dienstag, 23.10.07, 20 Uhr: „Mythos. Mensch. Musik“, Examenskonzert von Max Loeb, Kolumbien, mit Steffi Grunzel, Saul Villao, Ruben Torres, Yolima Fernandez, Walburga Walde und der Band Orinoko - im Hasse-Saal unter der Kathedrale (Eingang D/Theaterplatz)

Dienstag, 30.10.07, 20 Uhr: „Sonderbare Hieroglyphen. Der Dresdner Maya-Codex und die Entzifferung der Maya-Schrift“ mit Prof. Dr. Johann Tischler, Dresden, - in der SLUB (Zellescher Weg 18)

Dienstag, 6.11.07, 20 Uhr: „Denken die Maya anders? Über Besonderheiten ihrer Sprache und Kultur“ mit Dr. Silke Jansen, Dresden, - im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24)

Dienstag, 13.11.07, 20 Uhr: „Entdeckung des Anderen? Die Geburt des modernen Rechts aus der Kritik der Conquista“ mit P. Prof. Dr. Michael Sievernich SJ, Frankfurt/M., - im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24)

Dienstag, 20.11.07, 20 Uhr: „Zwischen Unterdrückung und Inkulturation. Mission im Gefolge der Eroberer“ mit Prof. Dr. Berthold Riese, Bonn, - im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24)

Donnerstag, 29.11.07, 20 Uhr: „Gott des Lebens in Lateinamerika. Aufbrüche zu einer befreienden indianischen Theologie“ mit Prof. Dr. Thomas Schreijäck, Frankfurt/M., - im Haus der Kathedrale (Schloßstr. 24)

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei; um eine Spende wird gebeten.

Weitere Infos: www.kathedralforum.de und www.tu-dresden.de/slub/


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