„Keine Kirche im Abgesang�

Dr. Zdarsa im Interview mit Radio Vatikan


Würdigt Bedeutung des Gottesdienstes: Dr. Konrad Zdarsa.
Mit dem Wahlspruch „Er nämlich ist unser Friede�, ein Wort aus dem Epheserbrief, tritt Dr. Konrad Zdarsa seinen Dienst in Görlitz an. Gestern äußerte er sich in Radio Vatikan über seine neuen Herausforderungen.

Dresden/Rom, 26.04.07: Konrad Zdarsa ist der neue Bischof von Görlitz – Papst Benedikt XVI. hat den bisherigen Generalvikar der Diözese Dresden-Meißen am Dienstag ernannt. Mit dem Wahlspruch „Er nämlich ist unser Friede�, ein Wort aus dem Epheserbrief, tritt er seinen Dienst in Görlitz an. Gestern äußerte er sich in Radio Vatikan über seinen neuen Dienst.

Radio Vatikan sagte, die Kirche in Ostdeutschland stehe vor Herausforderungen - Überalterung, arbeitslose Jugendliche, Depression und Rechtsradikalismus. Bischof Zdarsa: „Aber deshalb würde ich nicht sagen, dass es eine Kirche ist, die im Abgesang wäre. Sondern in sich lebendig und wenn Sie mich nach einem Programm fragen, ist mir das eigentlich gar nicht so Recht, weil ich nicht antrete, um den Leuten etwas beizubringen oder ein Programm durchzuziehen. Ich glaube, es gilt hier, wie überall und gerade auch dort, wo es den Leuten noch nicht so bewusst ist, dass wir in erster Linie miteinander würdig, regelmäßig und treu Gottesdienst feiern. Wir haben im Kirchenjahr ein Programm vor uns, das wir nicht genug ausschöpfen können. Wenn wir uns auf die Hochfeste, auf die Feste und Feiertage in ausreichender Weise vorbereiten und dies auch entsprechend nachklingen lassen – ohne da zuviel zu versprechen – das ist Programm genug.�

Mit Blick auf die Jugendlichen sagt der Bischof, er wolle „die jungen Leute ernst nehmen und versuchen Ihnen nahe zu kommen, nicht unbedingt gleich mit den letzten Wahrheiten, aber Kontakt zu suchen. Und für mich wäre nicht ganz unwichtig, wenn die ganzen rechtsstaatlichen Prinzipien auch wahrgenommen werden in einer Gesellschaft, so dass da keine Resignation oder Enttäuschungen schon bei jungen Leuten entstehen. Die „Neue Freiheit�, die ja nun schon fünfzehn, sechzehn Jahre alt ist, die ist für manchen eine Überforderung gewesen. Früher wurde ganz klar gesagt – zumindest der älteren Generation, wo es lang ging – und es ist in der Tat so, dass mancher damit leichter leben kann, als dort wo die Menschen sich dauernd neu entscheiden müssen, sich neu finden und orientieren müssen. Und das wirkt auch noch bei den Generationen nach, die die DDR-Zeit nicht mehr erlebt haben. Und wenn dann einer kommt mit einfachen Parolen – ist die Versuchung dann groß. Aber das muss kein Dauerzustand sein und schon gar keine Zukunftsperspektive.� (rv)

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