Orte der Einkehr und des Gebets

im Mittelpunkt des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September


Beim Tag des offenen Denkmals dabei: St. Martin in Dresden-Neustadt.
Mit etwa 3.000 Denkmalen beteiligt sich die katholische Kirche bundesweit am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September.

Dresden, 05.09.07 (dbk): Der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 9. September, ist in diesem Jahr „Historischen Sakralbauten - Orten der Einkehr und des Gebets“ gewidmet. Unter den rund 9.500 denkmalgeschützten Bauten, die an diesem Tag bundesweit besichtigt werden können, sind 3.000 katholische Denkmale. Im Bistum Dresden-Meißen haben unter anderem die Kirchen in Hohenstein und in Schwarzenberg geöffnet, Radibor gewährt Einblicke in die „Alte Kirche“ mit vielen Kunstschätzen, die Dompfarrei Bautzen ist mit verschiedenen Projekten von der Turmbesteigung der Liebfrauenkirche über Kirchenmusik bis hin zu einer Ausstellung gemeinsam mit der Domschatzkammer über „Liturgische Gewänder im Wandel der Zeit“ präsent.

Da die meisten katholischen Gotteshäuser tagsüber geöffnet sind, stehen am 9. September nicht nur viele Kirchen, Klöster und Kathedralen für Besucher offen. Vielmehr laden am „Tag des offenen Denkmals“ auch solche Denkmale zum Besuch ein, bei denen der sakrale Bezug nicht mehr offensichtlich ist: Krankenhäuser, die aus kirchlichen Spitälern hervorgegangen sind, Schulen und Hochschulen, die früher Klöster waren, frühchristliche Begräbnisstätten, die zu Friedhöfen wurden. Heute weiß kaum jemand, dass moderne Autostraßen oft entlang alter Wallfahrtswege gebaut wurden und dass viele alte Häuser an diesen Wegen einst Pilgerherbergen waren. Vermeintlich säkulare Bürgerhäuser, in denen heute Banken, Boutiquen und Büros sitzen, waren früher zum Beispiel Domherren-Palais mit eigenen Hauskapellen.

Auch in den Bereich der sakralen Denkmalpflege ermöglicht der „Tag des offenen Denkmals“ Einblicke: Glocken- und Orgelrestauration, die Wiederherstellung von Glasmalereien oder bestimmte Fresko-Techniken erfordern Kompetenzen in Gewerben, die es im weltlichen Bereich oft nicht mehr gibt. In Dombauhütten und kirchlichen Fachwerkstätten leben diese Handwerkstraditionen, verbunden mit modernster Technik, weiter.

Zudem können religiöse Kleindenkmale wie Memorialkapellen, Bildstöcke, Votivsäulen oder Wegekreuze, und religiöse Motive an öffentlichen Plätzen, Brunnen und Gebäuden entdeckt werden. Sie sind oft mit der lokalen Geschichte und Tradition verbunden.

Historische Sakralbauten öffnen den Blick dafür, wie eng die Geschichte des abendländischen Europas mit dem religiösen Leben verwoben ist. Dabei sind nicht nur der Gottesdienst, sondern auch der Dienst am Nächsten, Wissenschaft und Kultur Teil des abendländischen religiösen Lebens. Als sozialkaritative, bildungspolitische, interkulturelle und mäzenatische Akteure haben die Kirchen die soziale und kulturelle Infrastruktur Deutschlands mit aufgebaut und maßgeblich geprägt.

Die Kirche ist nach dem Staat die größte Denkmaleigentümerin. Jährlich besuchen rund 90 Millionen Menschen in Deutschland kirchliche denkmalgeschützte Gebäude. Das zeigt, dass kirchliche Denkmalpflege, für die die katholische Kirche jährlich 418 Millionen Euro ausgibt, nicht nur den praktizierenden Christen zugute kommt, sondern der Gesamtgesellschaft.

Der „Tag des offenen Denkmals“ findet zum 15. Mal statt. Die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordinierte Initiative wird von den Kirchen seit ihrem Beginn 1993 unterstützt durch die Öffnung eines Großteils ihrer Baudenkmale. Mit mehr als vier Millionen Besuchern gehört der „Tag des offenen Denkmals“ zu den populärsten Kulturereignissen in Deutschland.

Eine Auflistung aller 6.000 kirchlichen Teilnehmer finden Sie hier unter www.tag-des-offenen-denkmal


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