Pfarreigruppen gestalten gemeinsames Fastentuch

In der Dompfarrei Bautzen


Bis ins 18. Jahrhundert verhüllten Hungertücher den Hauptaltar während der Fastenzeit. Die Gläubigen „hungerten“ nach dem Anblick des Altars. Die Bautzener Dompfarrei hat in diesem Jahr ein eigenes Fastentuch gestaltet.

Bautzen, 02.03.2007 (KPI): Vom frühen Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert verhüllten Hungertücher (auch Fastentücher genannt) den Hauptaltar der Kirchen während der Fastenzeit. Die Gläubigen „hungerten“ nach dem Anblick des Altars. Die Bautzener Dompfarrei hat in diesem Jahr ein eigenes Fastentuch gestaltet.

Die Fastentücher wollten die Erinnerung an den kostbaren Vorhang im Tempel von Jerusalem wach halten, der beim Tod Jesu den Berichten der Bibel zufolge zerriss. Im Lauf der Geschichte verloren die Fastentücher zunehmend an Bedeutung. Vielen wird allerdings das Große und das Kleine Zittauer Fastentuch ein Begriff sein. In diesem Jahr haben nun 24 Gruppen der Bautzener Dompfarrei mit jeweils eigenen Beiträgen ein gemeinsames, etwa 25 Quadratmeter großes Tuch gestaltet. Seit Beginn der Fastenzeit ist es in der Kirche „Unsere liebe Frau“ am Kirchplatz in Bautzen zu bewundern.

Thema der Gestaltung war das Sakrament der Taufe - eines der Schwerpunktthemen im Bistum Dresden-Meißen im Jahr 2007. Zu diesem Thema bemalten, bedruckten oder bestickten einzelne Gruppen der Dompfarrei nun jeweils 1 x 1 Meter große Stoffstücke, darunter das Katholische Kinderhaus, die Pfarrjugend, der Pfarrgemeinderat, die Ministranten, der Schwesternkonvent St. Clara, die Firmlinge, der Treff „60“, der Frauenkreis und viele mehr. In Gesprächen und kreativer Gestaltung wurde darüber nachgedacht, was die Taufe für die ganze Gemeinde bedeutet.

„Auf diesem Weg entstand ein Bautzener Fastentuch, das sich sehen lassen kann“, sagt Dompfarrer Veit Scapan. „Manch einer wird versucht sein, künstlerische Details zu beurteilen“, so der Dompfarrer. „Das wichtigste bleibt aber das Gespräch, der Prozess und die Auseinandersetzung mit dem Thema Taufe während der Entstehung.“ In kurzen Texten erklären die einzelnen Gruppen die Gedanken zu ihren Werken, so wie die Kolpingsfamilie. Die hat sich für die fotorealistische Darstellung eines Tropfens, der ins Wasser fällt, entschieden: „Mit der Taufe, hier als Tropfen dargestellt, wird man in die große Gemeinschaft Christi aufgenommen. Durch die Taufe beginnt man, in der Gemeinschaft Christi zu leben." MB

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