"Pfarrer unserer Gemeinde - erste Opfer des NS-Regimes"

Katholische Jugendliche erarbeiteten Dokumentation in Hainichen


Pfarrvikar Schwarz (li) und Pfarrer Kirsch am 6.12.1936 in Hainichen
Die Ausstellung „Pfarrer unserer Gemeinde - erste Opfer des NS-Regimes“ ist seit 16.11. im Rathaus von Hainichen zu sehen - erarbeitet von Mitgliedern des Vereins Communitas, Katholische Jugend im Landkreis Mittweida.

Hainichen, 22.11.2007 (KPI): Die Ausstellung „Pfarrer unserer Gemeinde - erste Opfer des NS-Regimes“ ist seit 16. November im Rathaus der Stadt Hainichen zu sehen. Erarbeitet wurde die Dokumentation mit Bezug auf Hainichen von Mitgliedern des Vereins Communitas, Katholische Jugend im Landkreis Mittweida, im vergangenen halben Jahr. Anlass für diese Arbeit innerhalb des Projektes „Zeitensprünge“ des sächsischen Sozialministeriums und der Stiftung „Demokratische Jugend“ war der 70. „Geburtstag“ der katholischen Kirche „St. Konrad von Parzham“ in Hainichen.

Im Mittelpunkt der Präsentation stehen Pfarrer Ludwig Kirsch und Pfarrvikar Joseph Schwarz, die 1935 im Konzentrationslager Sachsenburg inhaftiert waren. Beide Priester waren später für die katholische Pfarrei St. Konrad in Hainichen von Bedeutung: Schwarz übernahm nach seiner Entlassung die Leitung der Gemeinde – er verstarb 1943 im Alter von nur 40 Jahren –, Kirsch kehrte in die Chemnitzer St. Joseph-Gemeinde zurück und war damit auch für die Außenstelle Hainichen zuständig.

Die Schautafeln gehen auf die Machtergreifung Hitlers ein und erklären die Rolle der katholischen Kirche im Dritten Reich ebenso wie das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Sachsenburg. Auch über Hainichen in der Zeit von 1933 bis 1945 hat die Gruppe viele Dokumente zusammengetragen. Ein Infoheft mit insgesamt 13 Seiten fasst die Forschungsarbeit der jungen Hainichener zusammen.

„Es gibt sicher immer noch etliche Sachen, die man gründlicher erforschen kann, aber mit diesem Einsatz haben wir schon einen guten Überblick geschaffen“, ist Dekanatsjugendreferent Johannes Köst, der das Projekt leitete, sicher. Er sei sehr stolz auf diese Gruppe und die geleistete Arbeit: „Es wurde ja alles in der Freizeit gemacht, und alle waren mit Eifer bei der Sache.“

Die Ausstellung ist noch bis 7. Dezember zu den Öffnungszeiten des Rathauses im Ratssaal zu sehen: Mo/Mi/Fr 9-12 Uhr; Di/Do 9-18 Uhr; am Sa, 1.12., 9-11 Uhr.

meu


link


Zurück Impressum