Presseerklärung des Diözesanrates zur Ökumene

"Die Ökumene war und ist im Bistum Dresden-Meißen seit seiner Wiedererrichtung, besonders in der Zeit der DDR und der Wende, lebendiges Zeugnis geschwisterlichen Miteinanders, auch wenn uns das unterschiedliche Kirchenverständnis bewusst war und ist."

Die Erklärung der Glaubenskongregation „Zu einigen Aspekten der Lehre über die Kirche“ hat sowohl bei evangelischen wie bei katholischen Christinnen und Christen zu Irritation bis hin zur starken Verärgerung und Enttäuschung geführt, zumal das „Warum und der gewählte Zeitpunkt“ in der Erklärung nicht deutlich werden. Die Ökumene war und ist in der Vergangenheit und Gegenwart unseres Bistums Dresden-Meißen seit seiner Wiedererrichtung 1921, jedoch besonders in der Zeit der DDR und der Wende, lebendiges Zeugnis geschwisterlichen Miteinanders, auch wenn uns das unterschiedliche Kirchenverständnis bewusst war und ist. Aber das Trennende bestimmte nicht den Dialog und unser Tun. Kardinal Walter Kasper, Beauftragter des Papstes für die Ökumene, formulierte sinngemäß, dass die Grundlage des Dialogs nicht das sei, was trennt, sondern das Größere, was verbindet. Dieses Größere, das Evangelium, der Glaube an Jesus Christus hat uns zu allen Zeiten zusammengeführt und wird auch weiterhin im Mittelpunkt des Gespräches von Christinnen und Christen der evangelischen und katholischen Kirche sein. Es sind Kirchen, die ein verschiedenes Kirchenverständnis besitzen, die aber von jedem als Kirche wahrgenommen werden. Unsere Gesellschaft braucht das Miteinander der Kirchen, besser aller Christinnen und Christen, um eine werteorientierte Gesellschaft mit zu gestalten. Der ökumenische Kirchentag in München 2010, bei dem miteinander gesprochen, gemeinsam gebetet, gesungen und gefeiert werden wird, wird zeigen, dass das Größere, was uns verbindet letztendlich stärker ist als das uns schmerzlich berührende Trennende.

Dr. Nikolaus Legutke
Vorsitzender des Diözesanrates
im Bistum Dresden-Meißen

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