Als „helfende Hand“ beim Katholikentag – erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Franziska Wagler trug mit anderen Jugendlichen aus dem Dekanat Chemnitz zum Gelingen des Katholikentags bei. Ein Bericht.


Packte mit an, um den Katholikentag zum Erfolg zu machen: Franziska Wagler (rechts).
Franziska Wagler war mit einer Gruppe Jugendlicher aus dem Dekanat Chemnitz als Helferin beim Katholikentag in Osnabrück dabei. Ob Bauzäune aufstellen oder Promis absichern - ihre Aufgaben dabei waren vielfältig.

Chemnitz/Osnabrück, 29.05.08: „Du führst uns hinaus ins Weite�“ – unter diesem Motto zogen wir am Mittwoch, dem 21. Mai, bis unter die Nasenspitze bepackt, in Osnabrück ein. Osnabrück, dieses beschauliche und freundliche Städtchen war in diesem Jahr Schauplatz des 97. Deutschen Katholikentags und beherbergte neben etwa 35 000 Dauerteilnehmern auch noch einen Helfertrupp von ca. 2000 Leuten. Zu eben jenem Helfertrupp gehörte auch unsere Gruppe aus dem Dekanat Chemnitz, die Jugendliche verschiedener Gemeinden sowie Mitglieder der Studentengemeinde in sich vereinte.

Wir besuchten diese Veranstaltung also nicht als gewöhnliche, mit dem Buchstaben D gekennzeichnete Dauergäste, sondern gehörten der elitären Minderheit der absolut unentbehrlichen Helfer an – kenntlich gemacht durch ein mysteriöses H auf unseren Ausweisen, das uns in jenen Tagen Tor und Tür zum „Wichtigsein“ öffnete.

So folgte unser erster Einsatz bereits kurz nach der Ankunft in Osnabrück. Kaum hatten wir den Weg vom Bahnhof in unser Quartier in einer Schule zurückgelegt, Isomatte und Schlafsack notdürftig ausgebreitet, geleitete uns unser Gruppenleiter sicheren Fußes zu unserem Hallenleiter (selbstverständlich gab es auch für diesen einen Decknamen: HL), der in den künftigen Tagen von seinem HL-Container aus primär für die Aufgabenverteilung in unserer Gruppe zuständig war; wiederum gesteuert durch die HEZ – die Helfer-Einsatz-Zentrale. Man sieht: es herrschte eine wohl durchdachte Hierarchie im Stand des Helfertums.

Bauzäune aufstellen und Horst Köhler absichern

Jede Helfergruppe war in verschiedenen Gebieten stationiert, so dass wir für einen Teil der Kirchenmeile zuständig waren. Dort umfasste unsere Arbeit hauptsächlich Tätigkeiten wie Bauzäune zur Absperrung unseres Einsatzgebietes hin- und herzutransportieren, Müllentsorgung, Informationen an hilflose Dauergäste auszuteilen, das Erledigen diverser kleiner Handgriffe, sowie die Sicherung beim Besuch „Prominenter Personen“. So statteten etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler der Kirchenmeile einen Besuch ab. Damit sie aber von der Presse und schaulustigen Besuchern nicht über den Haufen gerannt wurden, sperrten wir Helfer in Zusammenarbeit mit waschechten Personenschutz-Profis die Wege ab, welche die „Zielpersonen“ später entlang schreiten sollten.

Doch war unser Helferdasein natürlich nicht nur geprägt von harter Arbeit, sondern auch wir konnten das Veranstaltungsangebot des Katholikentags näher erforschen. Die Arbeit in Schichten, durch die man im Schnitt 6 Stunden am Tag wirklich als Helfer eingesetzt wurde, schenkte uns auch eine ganze Menge Freizeit, die wir nach individuellen Vorlieben gestalten konnten.
Das Angebot an Veranstaltungen war dabei so vielfältig und dicht an dicht, dass es keinem schwer gefallen sein dürfte, das eine oder andere für sich zu finden. Ob man sich nun einen Vortrag zu Gemüte führte, ein Konzert besuchte, einer spaßigen Aktion im Jugendzentrum, einer Impulsveranstaltung oder einem Gebet beiwohnte, ja, selbst Fußreflexzonenmassagen wurden angeboten – irgendwas war immer los.

Tolle Tage in Osnabrück

Bei Hauptveranstaltungen wie etwa den beiden großen Gottesdiensten (Fronleichnam und Abschluss am Sonntag) waren wir natürlich auch dabei, ebenfalls zum Absperren von Wegen oder zum Schirm halten als Markierung für die Kommunionhelfer.

Nicht zu verachten war natürlich auch der finanzielle Aspekt für einen Helfer. Schließlich kostete uns die gesamte Veranstaltung keinen Cent (mal abgesehen von 2 Euro, wenn man ein Helfer-T-Shirt haben wollte) und wir hatten, zumindest was unsere Gruppe betrifft, eine tolle, erlebnisreiche Woche mit guter Versorgung, viel Spaß und einer ganzen Menge bleibender Eindrücke. (Persönliche Anmerkung: Das Wise Guys Konzert am Samstag war einfach klasse!!!) Ich für meinen Teil kann für München 2010 daher jedem nur wärmstens empfehlen, sich als Helfer zu bewerben; es lohnt sich auf jeden Fall!

Bericht: Franziska Wagler




Starke Truppe: Die jungen Leute aus Chemnitz stellen sich im Stadion, in dem der Abschluss-Gottesdienst gefeiert wurde, zum Gruppenfoto.


Schmeckt wie frisch gepresst: In der Saftbar füllten die Helfer frische Orangen in die Saftmaschine.


"Huhu, wir können loslegen": Besonders feste zupacken konnten die Helferinnen und Helfer aus Chemnitz mit Arbeitshandschuhen.


Kommt nun das Runde ins Eckige oder der Nippel in die Lasche? - Die Freiwilligen aus dem Bistum Dresden-Meißen falteten auch Hocker aus Pappe.

Fotos: Matthias Kolbe

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