Erwin Heretsch: Ein engagierter Kirchenmitarbeiter wird 80

am 20. April 2008


Erwin Heretsch.
1962 begann er seine Tätigkeit in der Pfarrei Schirgiswalde, seither prägte er das Leben der Gemeinde mit. Angestellt war er zunächst als "Mann für alles". Am 20. April kann er seinen 80. Geburtstag feiern.

Schirgiswalde, 16.04.08: Seinen 80. Geburtstag kann Erwin Heretsch am 20. April feiern. 1962 holte ihn Pfarrer Hermann Scheipers in die Pfarrei nach Schirgiswalde, seither prägte er das Leben der Gemeinde mit. Angestellt als "Mann für alles" gab Heretsch Religionsunterricht, betreute die Jugend- und Gemeindearbeit und übernahm die Tätigkeit des Werktag-Küsters. Doch das war nur die eine Hälfte seiner Arbeit. Zusätzlich sollte er seine Fähigkeiten in die Männerseelsorge des Bistums einbringen. Zusammen mit den Männerseelsorgern Pater Bensch und Pater Dionys versuchte er in den 60-er Jahren, dem starken Geschlecht christliche Ideale nahezubringen.

Geboren wurde Erwin Heretsch in Groß-Strelitz in Oberschlesien. Als Gymnasiast bezog man ihn als Flakhelfer in die Kriegshandlungen mit ein. Aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen, kam er nach Nossen.

Nach dem Abitur wurde er "Neu- Lehrer", zunächst ohne Qualifizierung. Diese konnte er später nachholen. Seine Aktivitäten in der katholischen Jugendseelsorge brachten ihm große Schwierigkeiten mit den kommunistischen Vorgesetzten. Er wurde als Lehrer wiederholt versetzt - in der Hoffnung, er werde "gefügig". Dennoch gab er die Arbeit mit der katholischen Jugend nicht auf, so dass er schließlich aus dem Lehrerdienst entlassen wurde.

Ab 1958 im kirchlichen Dienst tätig

Bischof Otto Spülbeck nahm ihn 1958 in den Dienst des Bistums Meißen. Erwin Heretsch war tätig in Dresden-Cotta, Schönbach bei Löbau, in Kamenz, in Wilsdruff, an der Dresdner Hofkirche, in Radebeul. Viele Qualifizierungen waren notwendig.

Erwin Heretsch als Dorfschullehrer.

1969 nahm er am ersten Ausbildungskurs für Eheberater in Berlin teil. Die Ausbildung, die er 1976 mit dem Zertifikat abschloss, beruhte bereits damals auf den Richtlinien der Zentralstelle für Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz bzw. später der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung. Heretsch hat die Beratung durch zahlreiche Vorträge und Seminare bis nach Mecklenburg weit über die Grenzen des Bistums populär gemacht.

Dank seines Einsatzes gab es in Schirgiswalde eine intensiv besuchte Außenstelle der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Im Jahre 1983 erhielt er das Diplom für katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung.

Lange Jahre hielt Heretsch in Schirgiswalde auch Religionsunterricht. Zu Beratungen und Vorträgen fuhr er zunächst im Trabi, dann im Wartburg, später im Volkswagen. Da er bei seiner Vortragstätigkeit viele Kontakte - auch in evangelischen Gemeinden - knüpfen konnte, war er um Problemlösungen in allen Bereichen bemüht und baut bis heute Brücken zwischen den Kirchen. Er sieht neben den Anliegen der Ortskirche aber auch die Anliegen der Kirche außerhalb Europas. So pflegte er rege Kontakte zu Pater Gereon Goldmann in Japan und versuchte auch hier durch Kontakte und Hilfe Brücken zu schlagen.

Auch als Gefängnisseelsorger in der Dresdner Untersuchungshaftanstalt war Heretsch tätig. Für sein Engagement verlieh Bischof Reinelt Erwin Heretsch die Benno-Medaille des Bistums.

AP/tdh/efl/MB

link


Zurück Impressum