Friedensgebet in ökumenischer Weite

Geraer Christen stellen sich gegen Rechtsradikalismus

Gegen Rechtsradikalismus wandten sich Geraer Christen am vergangenen Wochenende in einem Friedensgebet. Lutz Kinmayer betonte, dass sich das Engagement nicht gegen Menschen, sondern gegen Vorurteile und Ideologien richte.

Gera, 23.07.08: Am Samstag, den 19. Juli, protestierten in Gera zwischen 700 und 900 Menschen auf verschiedenen Veranstaltungen gegen die Präsenz rechtsradikaler Gruppen. Die Aktion "Gera - bunt, tolerant und weltoffen" wurde von dem Runden Tisch der Stadt initiiert und wendete sich gegen den öffentlichen Auftritt rechtsextremer Bands. Die NPD organisierte bereits zum 5. Mal solch ein Konzert in Gera. Bei einer Kundgebung auf dem Museumsplatz und der anschließenden Demonstration durch die Innenstadt beteiligten sich zahlreiche Bürger aus Gera und aus weiteren Städten und Orten.

Der Aktionstag wurde durch einen Gottesdienst in der Trinitatiskirche eröffnet. Zu diesem Friedensgebet hatten die verschiedenen christlichen Kirchen und Gemeinden der Stadt gemeinsam eingeladen. In der vollbesetzten Kirche bekannten sich die Teilnehmenden zu dem Frieden Gottes, der anderen Maßstäben folgt als denen von Macht, Gewalt und Ausgrenzung.

Lutz Kinmayer von der katholischen Gemeinde St. Elisabeth betonte, dass christliches Engagement gegen Rechtsradikalismus sich nicht gegen Menschen, sondern gegen Vorurteile, Denkweisen und Ideologien richte. Das Gebot der Feindesliebe werde dabei nicht nur zur Richtschnur über politische Programme, sondern auch zu einer Zumutung an unser eigenes Reden und Handeln.

Pfarrer Roland Geipel ermutigte die Versammelten, die wertvollen Erfahrungen des Mutes und der Gewaltfreiheit aus dem Jahr 1989 mit in das heutige Engagement für Demokratie hineinzunehmen. Das Gebetslied "Verleih uns Frieden gnädiglich", das zum Abschluss gesungen wurde, hatte an diesem Tag seine Wirkung nicht verfehlt. Die Veranstaltungen von "Gera - bunt, tolerant und weltoffen" verliefen friedlich.

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