Gedanken zu Ostern von Bischof Reinelt

aus der Osterpredigt des Bischofs von Dresden-Meißen


Dostojewski hat uns gesagt: die Schönheit wird uns erlösen! Er meint mit Schönheit Christus. Der auferstandene Christus ist der Glanzpunkt unseres Lebens.

Dostojewski hat uns gesagt: die Schönheit wird uns erlösen! Er meint mit Schönheit Christus. Der auferstandene Christus ist der Glanzpunkt unseres Lebens.

Wo aber begegnen wir diesem Licht? Dort wo Menschen sich von seinem Licht durchdringen ließen und diesen Glanz nicht in sich verbergen, sondern das Strahlen weitergeben.

Das konnte ich ablesen bei der Begegnung mit Mutter Teresa von Kalkutta und bei Chiara Lubich, der Initiatorin der Fokolarbewegung. Beides österliche Menschen. Millionen haben auf sie geschaut, weil der Mensch Vorbilder braucht. Zutiefst will man Gott sehen. Der Herr aber zeigt sich in der Gestalt österlicher Menschen.

Es ist faszinierend, auf eine Frau zu treffen, die glüht vom heiligen Geist. Der Glaube bekommt ein neues Gesicht. Er wird authentisch. Nicht Theorie, sondern gelebtes Evangelium. Bei Mutter Teresa war es besonders die Hingabe an Christus in den Armen. Bei Chiara Lubich war es die feste Überzeugung, dass Gott in dieser Zeit die Einheit der Menschheit bauen will auch durch unseren armseligen Dienst. Ihre große Liebe war Jesus in seiner Verlassenheit am Kreuz. Ihm wollte sie begegnen in jedem Menschen, der von Schmerz und Leid gezeichnet ist. Ihn wollte sie begegnen auch in eigenen Leid.

Wir brauchen österliche Menschen, damit die grauen Seiten unseres Lebens nicht das Ganze bestimmen. Wo der Sieger am Kreuz in Menschen und ihrer Geschichte wirksam geworden ist, da ist aller Grund zur Hoffnung. Da bleibt die Zukunft nicht ungewiss, sondern das Licht Christi durchdringt unseren Nebel.

Mutter Theresa hat die ganze Welt aufmerksam gemacht auf das Leid der Armen und eine Welle der Hilfsbereitschaft auf allen Kontinenten angestoßen.

Chiara Lubich hat Brücken gebaut in der Ökumene, zu anderen Religionen und zu Menschen ohne Glauben. Die verbindende Kraft, die Gott ihr geschenkt hat, bewirkte in manchen Menschen eine Verwandlung, die greifbar war. Menschen, die sich skeptisch gegenüberstanden, wurden zu Freunden. Aus vorsichtiger Distanz entstand begeistertes Füreinander. Aus Trennung erwuchs Einheit, wie sie Jesus vom Vater erbeten hatte.

Die geistlichen Impulse der beiden großen Frauen unserer Tage Mutter Teresa und Chiara Lubich werden der Kirche ein neues, österliches Gesicht verleihen.

Darauf warten die Menschen von heute.

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