Lebendige Versöhnung

Zittauer Katholiken danken polnischem Nachbarpfarrer Burdziak


Pfarrer Andrzej Burdziak
Er trug wesentlich zum Zusammenwachsen der Christen auf polnischer und deutscher Seite bei: Pfarrer Burdziak aus Poraj�w. Nun wechselt er die Gemeinde. Die Zittauer Katholiken danken für jahrelange gute Zusammenarbeit.

Er trug seit 1990 wesentlich zum Zusammenwachsen der Christen auf polnischer und deutscher Seite bei: Pfarrer Burdziak aus dem kleinen Ort Poraj�w. Nun wechselt er die Gemeinde. Die Zittauer Katholiken danken für jahrelange Zusammenarbeit.

Eine Würdigung von Udo Funke

"Wenn wir in der Region um Zittau zwischen Lausche, Jeschken und Isergebirge Menschen suchen, die sich nach 1989 um Annäherung zwischen Polen, Deutschen und Tschechen bemüht haben, dann treffen wir in dem kleinen polnischen Ort Poraj�w – gegenüber von Zittau am anderen Neißeufer gelegen - Pfarrer Mgsr. Andrzej Burdziak. Er leitet dort seit Juni 1990 die Römisch-Katholische Pfarrei „Herz Jesu“. Zu seiner Gemeinde gehören darüber hinaus die Orte Kopacz�w und Sieniawka mit dem großen Fachkrankenhaus für Psychiatrie.

Schon bald nach der Grenzöffnung fanden wir Christen der katholischen, lutherischen und methodistischen Kirchgemeinde Zittaus Kontakt zu ihm. Pfarrer Burdziaks offenes und herzliches Entgegenkommen ließ uns, trotz aller sprachlichen Grenzen, schnell das Verbindende und Einende finden. Am Palmsonntag 1994 betete erstmals eine kleine Gruppe polnischer und deutscher Christen einen die Grenze überschreitenden Kreuzweg. Seitdem wird dieser gemeinsame Weg - jedes Jahr in der Richtung wechselnd - zwischen Zittau und Poraj�w gegangen. Dieser Kreuzweg ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden und vereint über 200 Menschen unterschiedlicher Konfessionen aus Polen und Deutschland. Das staatliche polnische Fernsehen berichtete darüber schon 1999 in einer ausführlichen Reportage.

Durch Pfarrer Burdziaks aktives Bemühen findet seit 1994 jährlich einmal ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst der Gemeinden aus Polen, Tschechien und Deutschland in der Euroregion statt. Wenn sich jedes Jahr im November deutsche Christen in der Ökumenischen Friedensdekade 10 Tage zum Gebet für den Frieden treffen, dann ist die Gemeinde aus Poraj�w seit 1995 mit dabei. Wir erinnern uns an viele gute Stunden der Gemeinsamkeit. Nicht zuletzt soll auch die durch das Mitwirken von Pfarrer Burdziak seit 2002 jeweils im Oktober jährlich stattfindende sogenannte „Europäische Kirmes“ in Kopacz�w erwähnt werden. Kopacz�w ist ein Dorf, das durch die in seiner Mitte verlaufende polnisch-tschechische Grenze getrennt war. Hier begegnen sich nun Polen und Tschechen zusammen mit deutschen Aussiedlern. Ein weiteres Zeichen der Versöhnung wollen die jährlichen Andachten am 1. September zur Erinnerung an den Ausbruch des 2. Weltkrieges am Kreuz am Dreiländereck sein.

Hier, wo die Grenzen Deutschlands, Polens und Tschechiens zusammentreffen, wurde ein aus Schweden gestiftetes Holzkreuz im Jahr 2001 errichtet. Auch dort treffen wir Pfarrer Burdziak mit seiner Gemeinde. Seine immer gezeigte Freundlichkeit und seine in großer Bescheidenheit zuverlässige Verbindlichkeit baut Brücken zwischen uns und ermutigt, trotz Sprachbarrieren, immer wieder auch in kleinen Schritten aufeinander zuzugehen. Pfarrer Burdziak wird am 23.Juni Poraj�w verlassen und die Pfarrei in Krotoszice bei Legnica übernehmen.

Wir sagen ihm für seinen tapferen Dienst von Herzen Dank! Dank für das Stück gemeinsamen Weges! Alle unseren guten Wünsche begleiten ihn!"

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