Mehr Anstrengung bei der Armutsbekämpfung in Sachsen gefordert

Caritas und Diakonie ermutigen Freistaat zu Verbesserungen


Besonders für Familien, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose müsse die Politik mehr tun, um sie nicht dauerhaft aus der Gesellschaft auszuschließen, sagten Vertreter von Caritas und Diakonie im Pressegespräch.

Dresden, 09.05.08: Die beiden großen christlichen Sozialverbände in Sachsen, Diakonie und Caritas, verlangen größere Anstrengungen bei der Bekämpfung der Armut im Freistaat. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die heute in Dresden verabschiedet wurde. Besonders für Familien, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose müsse die Politik mehr unternehmen, um sie nicht dauerhaft aus der Gesellschaft auszuschließen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes, Oberkirchenrat Christian Schönfeld. Die Statistik belege, dass besonders die Armut unter Kindern und Jugendlichen zunehme. „Wir fordern eine langfristige Strategie zur Armutsbekämpfung, um der verfestigten Armut begegnen zu können.“

Mehr Transparenz im gesellschaftlichen Diskurs forderte der Caritasdirektor im Bistum Dresden-Meißen, Matthias Mitzscherlich. Zu wünschen seien Hinweise auf die Strategien der Staatsregierung, wie sie über die "Wirtschaftsförderung und über die Umsetzung der Sozialgesetzbücher hinaus" eigene sozialpolitische Akzente setzten will, betonte Mitzscherlich. Zudem gebe es kein überzeugendes Konzept, wie Langzeitarbeitslose wieder in die Gesellschaft integriert werden können. „Diese Menschen müssen die Chance erhalten, die in ihnen steckenden Potentiale zu entwickeln und wieder einbringen zu können.“ Der Sozialbericht und die Konzeption würden weiterhin Anlass geben, eine Diskussion über das Verhältnis von staatlichen und freiwillig tätigen Bürgern zu führen. „Wie viel Staat, wie viel Ehrenamt, wie viel freies Engagement von Gruppen und Verbänden wollen wir?“ Caritas und Diakonie erwarteten das Bekenntnis des Freistaates zu einer durch viele zivilgesellschaftliche Akteure mitgetragenen und mitgestalteten Gesellschaft.

Angesichts der drängenden sozialen Probleme haben sich die großen christlichen Sozialverbände in Sachsen das erste Mal in ihrer Geschichte gemeinsam geäußert.

as


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