Soziale Berufe werden ausgeblendet

Caritas fordert Nachbesserungen bei der nationalen Qualifizierungsinitiative


Die Caritas im Bistum hat die nationale Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung begrüßt und zugleich Nachbesserungen gefordert: Der soziale Dienstleistungssektor sei ausgeblendet worden.

Dresden, 11.01.08: Die Caritas im Bistum Dresden-Meißen hat die jüngste nationale Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung grundsätzlich begrüßt. Die Schwierigkeiten und Probleme bei der Berufsaubildung junger Menschen seien zum Teil „erkannt und benannt“ worden, sagte der Vorsitzende der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Sachsen (KLAGS) und Caritas-Jugendreferent, Norbert Waldhelm, am Freitag in Dresden.

Die Initiative bedürfe jedoch Nachbesserungen, denn sie blende den sozialen Dienstleistungssektor weitgehend aus. „Gefördert werden können ausschließlich betriebliche Berufsausbildungen und keine Berufsausbildungen im sozialen und pflegerischen Bereich“, sagte Waldhelm. Laut demographischer Entwicklung werde es aber immer mehr ältere Menschen geben, die betreut werden müssen. Den sozialen Arbeitsmarkt nur rudimentär zu streifen, sei deshalb „äußerst unbefriedigend“. Waldhelm: „Wir brauchen auch in der Gesellschaft ausreichend Fachkräfte im sozialen und pflegerischen Bereich.“ Vor allem in sozialen Berufen gebe es zudem viele jugendliche „Altbewerber“, die nach der Initiative besonders gefördert werden sollen.

Benachteiligte Jugend im Mittelpunkt

Unter dem Motto „Achten statt Ächten“ stehen sozial benachteiligte und sozial schwache Jugendliche im Mittelpunkt der Caritas-Jahreskampagne 2008. Damit will der Verband besonders auf die Situation dieser Menschen aufmerksam machen. Er fordert zum Beispiel ein flächendeckendes Angebot von Schulsozialarbeit, um an Schulen in sozialen Brennpunkten oder mit einem hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund frühzeitig und nachhaltig wirken zu können. Zudem müsse jeder einen Schul- und Berufsabschluss erreichen.

Andreas Schuppert

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