Tillich lädt Papst Benedikt XVI. nach Sachsen ein

Ministerpräsident zur Audienz beim Heiligen Vater


Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich.
„Nächstes Jahr feiern wir 20 Jahre Friedliche Revolution, die in Sachsen ihren Anfang nahm. Es wäre doch ein schönes Zeichen, wenn Papst Benedikt XVI. angesichts dieses Jubiläums nach Sachsen käme“, so der Ministerpräsident.

Rom/Dresden, 30.06.08 (KPI): Stanislaw Tillich hat Papst Benedikt XVI. nach Sachsen eingeladen. „Im nächsten Jahr feiern wir hier 20 Jahre Friedliche Revolution, die in Sachsen ihren Anfang nahm. Es wäre doch ein schönes Zeichen, wenn Papst Benedikt XVI. angesichts dieses für Deutschland so bedeutenden Jubiläums nach Deutschland und in diesem Zusammenhang auch nach Sachsen käme“, so der sächsische Ministerpräsident, der heute im Rahmen einer Privat-Audienz den Heiligen Vater besuchte.

Nach eigenen Aussagen war die Begegnung mit dem Papst für den katholischen Sorben ein überwältigendes Ereignis. „Es war für mich etwas ganz Besonderes, als Ministerpräsident zu einem Vier-Augen-Gespräch vom Papst empfangen worden zu sein“, fasste Stanislaw Tillich seine Eindrücke abschließend zusammen. In den Vatikan begleitet wurde der Ministerpräsident von seiner Frau Veronika sowie von Landtagspräsident Erich Iltgen und dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag, Steffen Flath. Sie trafen nach dem Vier-Augen-Gespräch Tillichs mit dem Papst auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche.

Seine Gespräche mit dem Präsidenten des Governatorats für den Staat der Vatikanstadt, Kardinal Giovanni Lajolo, und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone nutzte Ministerpräsident Stanislaw Tillich, um für eine wohlwollende Prüfung des Verfahrens zur Seligsprechung des sorbischen katholischen Priesters Alois Andritzki zu werben. Dieser war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und wurde im Februar 1943 im Konzentrationslager Dachau ermordet.

Außerdem überreichte Ministerpräsident Stanislaw Tillich dem Papst im Rahmen seiner Privat-Audienz im Vatikan heute ein in Freiberg gefertigtes Solarmodul. Es ist Teil einer insgesamt rund 2000 Module umfassenden Solarstromanlage, die die SolarWorld AG für das Dach der päpstlichen Audienzhalle Aula Paolo VI. stiftet. „Ich bin stolz, dem Papst heute ein echtes High-Tech-Produkt aus Sachsen überreicht zu haben. Die sächsischen Solarmodule werden voraussichtlich im August auf der Audienzhalle installiert und versorgen den Vatikan dann ab Herbst mit sauberer Energie“, sagte Ministerpräsident Tillich in Rom. Die Solaranlage wird jährlich etwa 315.500 Kilowattstunden Elektroenergie erzeugen und damit den Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 315 Tonnen senken. „Mit Papst Benedikt XVI. habe ich über die hohe Bedeutung der Nutzung von Sonnenenergie für die Bewahrung der Schöpfung gesprochen. Jeder ist aufgerufen, mit unseren Ressourcen verantwortungsvoll und bewusst umzugehen. Wir haben auch erörtert, dass es mit Solarstrom möglich wird, Menschen in der Dritten Welt mit Energie zu versorgen, denen der Zugang hierzu bisher verwehrt geblieben war“, ergänzte Tillich. So sei es beispielsweise möglich, mit solarbetriebenen Wasserpumpen für sauberes und gesundes Trinkwasser zu sorgen und in Gebieten ohne Energiesicherung mit Hilfe solarbetriebener Kühlschränke Arzneimittel zu kühlen.

Neben dem Solarmodul erhielt der Papst noch ein ganz offizielles Geschenk: einen Tischleuchter aus Meissener Porzellan im Louis XVI.-Stil, eine Sonderanfertigung der staatlichen Porzellan-Manufaktur. „Die beiden Geschenke stehen symbolisch dafür, dass Sachsen auf einzigartige Art und Weise Tradition und High-Tech miteinander verknüpft“, so Tillich.

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