Wallfahrtsort Rosenthal bereitet sich auf Bistumswallfahrt vor

Bis zu 3.000 Pilger nehmen am 31. August an Bistumswallfahrt teil


Die Wallfahrtskirche Rosenthal - hier bei der letzten Bistumswallfahrt 2003.
"Die Rosenthal-Wallfahrt soll ein großes Fest werden, ein 'Bistumsfamilienfest'. Gott hat die Kraft, unser Leben zu verwandeln. Aber wir brauchen den Direktkontakt", so lädt Bischof Reinelt alle Gläubigen zur Teilnahme ein.

Dresden/Rosenthal bei Kamenz, 29.08.2008 (KPI): Nur noch zwei Tage, dann werden mehrere tausend Katholiken aus dem gesamten Bistum Dresden-Meißen, das den Großteil Sachsens und weite Teile Ostthüringens umfasst, zu einer großen Bistumswallfahrt in dem kleinen Dorf Rosenthal bei Kamenz erwartet. Die Wallfahrtskirche von Rosenthal mit ihrer Marienfigur aus dem 15. Jahrhundert gilt neben der Basilika in Wechselburg als bedeutendster Wallfahrtsort in Sachsen. Von sechs Dörfern aus (Caßlau/Dorfplatz; Piskowitz/Kapelle; Räckelwitz/Schule; Ralbitz/Kirche; Schmeckwitz/CSW-Heimparkplatz; Zerna) starten die Pilger am 31. August in mehreren Gruppen ab 9 Uhr betend und singend zu Fuß nach Rosenthal. Die Veranstalter rechnen mit etwa 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Höhepunkt des Tages wird der große Festgottesdienst um 11 Uhr mit Bischof Joachim Reinelt (Dresden) auf der Wallfahrtswiese neben der Kirche sein. Aus den sorbischen Gemeinden werden Frauen und Mädchen in ihren traditionellen Trachten teilnehmen. Vertreter von Pfarreien und Verbänden werden Fahnen tragen. "Die Rosenthal-Wallfahrt soll für unser Bistum ein großes Fest werden, ein 'Bistumsfamilienfest'. Gott hat die Kraft, unser Leben zu verwandeln. Aber wir brauchen den Direktkontakt." Mit diesen Worten hat Bischof Joachim Reinelt alle Gläubigen zur Teilnahme aufgerufen. Auf ihrem Wallfahrtsweg nach Rosenthal sind die Pilger eingeladen, einen Stein aufzulesen, auf dem sie dann eine Sorge oder Belastung ihres Lebens aufschreiben können. Zum Gottesdienst werden die Steine vor dem Altar in einem großen Krug gesammelt. Das Gefäß wird nach der Wallfahrt zu den Zisterzienserinnen des Klosters St. Marienstern nach Panschwitz-Kuckau gebracht. Die Ordensschwestern werden die Anliegen der Gläubigen mit in ihr eigenes Gebet einschließen.

Um 14.30 Uhr halten die Pilger auf der Wallfahrtswiese die Abschlussandacht. In der Kirche gibt der Domorganist der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale, Thomas Sauer, um 16 Uhr ein Benefizkonzert zugunsten des Caritas-Hospizdienstes Kamenz.

Stichwort: Wallfahrtskirche Rosenthal

Gemeinsam mit der Stiftsbasilika in Wechselburg ist die Gnadenkirche von Rosenthal einer der beiden großen Wallfahrtsorte des Bistums Dresden-Meißen. Hier wird das Gnadenbild der Muttergottes von Rosenthal verehrt, eine Marienstatue aus Lindenholz, geschaffen wohl um 1480. Sie wurde 1928 auf römisches Dekret hin mit einem Kronenaufsatz geehrt und erhielt den Namen "Unsere Liebe Frau von der Linde", womit die Wallfahrtsstätte offiziell in die Reihe der Orte aufgenommen wurde, an denen Gläubige der Gottesmutter besondere Verehrung entgegenbringen.

Der älteste historische Nachweis einer Kapelle zur Verehrung Marias in Rosenthal stammt aus dem Jahr 1516. Die heutige Wallfahrtskirche stammt aus dem Jahr 1778, allerdings wurde das Gotteshaus in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs in Brand geschossen, so dass lediglich die Umfassungsmauern stehenblieben. Doch bereits unmittelbar nach Ende des Krieges wurde die Kirche wieder aufgebaut.

Stichwort: Wallfahrt

Unterwegssein zu einem besonderen Glaubensort ist eine Urgebärde des Menschen. Wallfahrten gibt es in allen Weltreligionen. Menschen brechen dabei aus ihrer alltäglichen Umgebung auf, um Neues zu erfahren. Dabei nehmen sie oft auch Strapazen auf sich. Wesentliche Kennzeichen des Pilgerns sind zudem Stille, Meditation und Gebet.

Auch heute glauben Christen, an bestimmten Stätten Gott besonders nahe zu sein: im Heiligen Land, wo Jesus gelebt hat; an den Gräbern großer Heiliger wie Rom, Assisi und Santiago de Compostela; weiter an Orten, an denen die Gottesmutter Maria zu Menschen gesprochen haben soll: Lourdes, Loretto und Fatima. Die wichtigsten Wallfahrtsorte im Bistum Dresden-Meißen sind Rosenthal in der Oberlausitz und Wechselburg.

MB


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