Aufruf des Diözesanrates des Bistums Dresden-Meißen zur Kommunalwahl

Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen ruft dazu auf, bei den bevorstehenden Kommunal- und Europaparlaments-Wahlen vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und so die eigene Verantwortung für die Zukunft der Städte und Gemeinden und Europas wahrzunehmen.

Dresden, 22.05.2009: Die Demokratie lebt von Mitverantwortung. Als Bürgerinnen und Bürger unseres Landes Sachsen und von Ostthüringen werden wir in wenigen Wochen über die Zusammensetzung unserer Städte- und Gemeinderäte und gleichzeitig über unsere Abgeordneten für das Europaparlament entscheiden.

Noch vor zwanzig Jahren, vor der friedlichen Revolution, war uns der Zugang zu freien Wahlen verwehrt. Im Mai 1989 fand eine sogenannte Kommunalwahl statt, die durch eine undemokratische Auswahl der Kandidaten charakterisiert war und deren Ergebnis auf allen Ebenen durch Fälschung bestimmt wurde. Wahlen erfüllen in der Demokratie eine wichtige Funktion. Jede Stimme zählt, jede Stimme ist wichtig. Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihre Mitverantwortung und Mitbestimmung auszuüben und damit aktiv an der Gestaltung unserer Kommunen und Europas teilzunehmen. Für uns als mündige christliche Bürgerinnen und Bürger bedeutet Wahlrecht gleichzeitig auch Wahlverpflichtung. Wer auf sein Recht zur Wahl von Kandidaten der demokratischen Parteien verzichtet, erleichtert extremistischen Parteien, die ihre Wähler mit populistischen Methoden und Versprechungen mobilisieren, den Einzug in unsere Kommunalvertretungen und in das Europaparlament. Besonders warnen möchten wir vor den Kandidaten nationalistischer Parteien, die besonders in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Andersdenkende schüren.



Dr. Nikolaus Legutke
Vorsitzender des Diözesanrates


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