Bischof aus Haiti zu Gast im Bistum Dresden-Meißen

"Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können"


Bischof Chibly Langlois aus Haiti
"Das Engagement der Kirche betrifft alle Bereiche des Lebens", betont Bischof Chibly Langlois (50) aus Haiti, dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents. Auf Vermittlung des Bischöflichen Hilfswerks MISEREOR besucht er z.Zt. das Bistum Dresden-Meißen.

Dresden, 10.03.2009 (KPI): "Das Engagement der Kirche betrifft alle Bereiche des Lebens", betont Bischof Chibly Langlois (50) aus Haiti, dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents. Der Bischof aus Fort Libert� im Nordosten Haitis äußerte sich heute Vormittag in Dresden im Rahmen einer Pressekonferenz. Derzeit (bis 13. März) besucht er auf Vermittlung des Bischöflichen Hilfswerks MISEREOR das Bistum Dresden-Meißen. Dabei ist er zu Gast in Bischofswerda, Kamenz, Leipzig, Meißen, Radebeul, Schwarzenberg und Zwickau (Informationen über genaue Daten sind erhältlich über Ulrich Clausen, Referat Weltkirche, Bischöfliches Ordinariat, Tel.: 0351 / 3364-705).

Genauso arm wie die Einwohner sei auch die Kirche in Haiti, führte Bischof Langlois aus. Für jedes Projekt müsse sie sich an ihre Schwesterkirchen wenden. Auch wenn das Geld nicht ausreiche, um all ihre Pflichten wahrzunehmen, sei die Kirche im ganzen Land aktiv: Außer in der Seelsorge sei sie im sozialen Bereich ebenso wie in der Bildung und im Gesundheitswesen präsent und begleite die Menschen auf ihrem schwierigen Weg. "Von der Infrastruktur der Pfarreien profitiert nicht nur die pastorale Arbeit, sondern auch die Caritas, Jugendarbeit und Bildung. Dazu kommt, dass die Pfarrer Vertrauenspersonen sind und damit vor allem in abseits gelegenen Ortschaften zugleich als Richter und Polizisten fungieren", so Bischof Langlois.

In dem Land, das eineinhalbmal so groß wie Sachsen ist, leben etwa 9 Millionen Einwohner (in Sachsen etwa 4,2 Millionen). Davon sind etwa 80 % katholisch. Haiti bekommt die weltweiten Klimaveränderungen sehr stark zu spüren: "Früher hatten wir alle fünf bis zehn Jahre einen Zyklon, jetzt mehrere in einem Jahr – jeweils mit Überschwemmungen, Toten und unzähligen Zerstörungen. Zudem leiden die Bauern darunter, dass sich die Jahreszeiten verschieben und sie sich nicht mehr auf die bewährten Abläufe verlassen können", zählt Bischof Langlois auf. Hinzu komme, dass es auf Haiti fast keine Industrie gibt und die Bevölkerung vornehmlich von der Landwirtschaft lebt. Das Engagement des Hilfswerks Misereor im Umweltschutz unterstütze aber nicht nur die Bauern, sondern schaffe außerdem Arbeitsplätze und sei auch aus diesem Grund eine Hilfe gegen die Armut. Im vergangenen Jahr förderte MISEREOR caritative, Bildungs- und Umweltprojekte auf Haiti mit 300.000 Euro.

Informationen zur MISEREOR-Fastenaktion 2009

Das Thema der MISEREOR-Fastenaktion 2009 steht unter dem Motto "Gottes Schöpfung bewahren - damit alle leben können". Sie thematisiert den Zusammenhang von Klimawandel und Ernährungssicherheit. Dabei möchte sie dafür sensibilisieren, wie sehr Menschen unter den Folgen des Klimawandels leiden, sich aber auch durch eigene Kraft, innovative Ideen und in der Entwicklungszusammenarbeit mit MISEREOR behaupten können. Die deutschen Katholiken sind in diesem Jahr am 28./29. März aufgerufen, ihr Fastenopfer für das Hilfswerk MISEREOR zu spenden.

Auf dem Erfahrungshintergrund von 50 Jahren Arbeit gegen den Hunger heißt eine Antwort MISEREORS in der Entwicklungszusammenarbeit: Förderung der nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft. Nur sie ermöglicht den Menschen auf kleinen Flächen und mit nur geringen Investitionen eine krisensichere, umweltverträgliche Produktion von Lebensmitteln. Diese Ansätze bewähren sich selbst bei sich wandelnden klimatischen Verhältnissen und gewährleisten damit auch Ernährungssicherheit in der Zukunft.




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