Bischof Reinelt fordert Stärkung der Caritasarbeit in den Gemeinden

bei internationaler Tagung des Bonifatiuswerks in Schwerte

Bischof Reinelt, hier beim Bennofest 2006 in Meißen.

Plädiert für eine Stärkung der Caritas-Arbeit: Bischof Joachim Reinelt.

Dresden/Schwerte, 29.09.09: Die katholische Kirche kann von den Aufbrüchen in der Diaspora lernen, ist sich das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken sicher. Deshalb stellte es gestern auf dem internationalen Symposium in Schwerte unter dem Titel „Zeig draußen, was du drinnen glaubst! Missionarische Perspektiven einer Diasporakirche" solche Aufbrüche in neun Arbeitsgruppen vor. Das Diasporahilfswerk, das in diesen Tagen seinen 160. Gründungstag begeht, macht damit Mut, neue missionarische Wege in einer mehr und mehr entchristlichten Gesellschaft zu wagen.

Bischof Joachim Reinelt verwies dabei auf die missionarische Leuchtturmwirkung diakonischer Projekte. „Caritas leistet gewissermaßen Vorfeldarbeit", ist sich Joachim Reinelt sicher. „Wahre Liebe hat in sich selbst Zeugnischarakter." In der Diasporasituation des Bistums hat der Bischof die Erfahrung gemacht, dass gerade hier das urchristliche „Seht, wie sie einander lieben" ein starkes, unverzichtbares Zeugnis des Glaubens darstellt.
Deshalb müsste mit Rücksicht auf ein künftiges missionarisches Handeln die Caritasarbeit in den Gemeinden weiter gestärkt werden.

Der Dresdner Bischof forderte zum einen: „Der Blick der Gemeinden auf die Nöte im Umfeld und innerhalb der Glaubensgemeinschaft muss geschärft werden" und zum anderen: „Die Caritaseinrichtungen bedürfen einer Schärfung des christlichen Profils, damit der Zeugnischarakter authentisch ist." Als besondere Leuchttürme sprach Bischof Reinelt die ehrenamtlichen Hospizdienste, das vom Bonifatiuswerk unterstützte Kinder- und Jugenddorf in Markkleeberg, sozialräumliche Projekte gegen Arbeitslosigkeit und Vereinsamung wie der Lommatzscher Landkorb oder BOOT in Schlottwitz an.

„Diese spezifischen Notlagen in einem überwiegend nicht christlichen Umfeld anzugehen, macht Mut und lässt Kirche in einem neuen Licht erscheinen." Zu nichtchristlichen Mitarbeitern in der karitativen Arbeit meinte Bischof Reinelt: „Sie sind für uns nicht unbedingt eine Notlösung." Oft sei die Bereitschaft dieser Mitarbeiterschaft, Werte der christlichen Nächstenliebe zu achten und im beruflichen Handeln konsequent einzusetzen, sogar größer als bei manchen Christen. Jedoch betonte er die Notwendigkeit einer ständigen Begleitung durch die leitenden Personen, „um eine Beziehung zum Evangelium aufzubauen".


STICHWORT BONIFATIUSWERK

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn unterstützt Katholiken, die weit verstreut als Minderheit unter Anders- und Nichtglaubenden leben, vornehmlich in Ost- und Norddeutschland, Skandinavien, Estland und Lettland. In diesen Regionen und Ländern beträgt der Katholikenanteil an der Gesamtbevölkerung oft nur zwischen einem und fünf Prozent.

Mit Spenden fördert das Bonifatiuswerk den Bau und die Renovierung von Kirchen und Gemeindezentren, katholischen Schulen und Kindergärten sowie die Motorisierung von Pfarreien mit der Diaspora-MIVA. Es unterstützt mit der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe Projekte der Glaubensweitergabe wie die Religiösen Kinderwochen (RKW) sowie pastorale und sozial-karitative Projekte. Mit missionarischen Initiativen wie der „Weihnachtsmannfreien Zone" sowie jüngst mit Neugeborenentaschen und Glaubensrucksäcken bringt sich das Bonifatiuswerk in die praktische Glaubensverkündigung in ganz Deutschland ein. 

ah


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