Bischof Reinelt: Armut als Ursache für Kriege weltweit bekämpfen

Joachim Reinelt feiert Gottesdienst mit Soldaten aus Anlass des 13. Februar


Joachim Reinelt hat dazu aufgerufen, die Armut als Auslöser für Konflikte weltweit stärker zu bekämpfen. Der Frieden sei bedroht, wenn hunderte Millionen Menschen weltweit an Hunger litten, so der Bischof.

Dresden, 13.02.2009 (KPI): Bischof Joachim Reinelt hat dazu aufgerufen, die Armut als Auslöser für Kriege und Konflikte weltweit stärker zu bekämpfen. Der Frieden sei bedroht, wenn hunderte Millionen Menschen weltweit an Hunger litten und kaum das Notwendigste zum Überleben hätten, sagte der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen am Morgen im Rahmen eines Gottesdienstes aus Anlass des 13. Februar vor Soldaten des Bundeswehrstandorts Dresden. Der Bischof bezeichnete es als Aufgabe aller Nationen, sich dem Thema Armutsbekämpfung verstärkt zu widmen. Wörtlich sagte er: „Die Kriege heute haben alle eine gemeinsame Basis: Armut.“

Der Bischof würdigte in seiner Predigt auch die Verdienste der Bundeswehr zur Sicherung des Friedens auf der Welt. Beten und Handeln müssten Hand in Hand gehen, so Reinelt, der im Gottesdienst an die Bundeswehrangehörigen erinnerte, die im Einsatz in Afghanistan und an anderen Konfliktorten ihr Leben verloren hätten. Zugleich nannte er Armut auch „eine Folge der Rüstung“. Er ermutigte die Soldaten, sich der Diskussion darüber zu stellen, ob die Bekämpfung der Armut nicht Vorrang vor Rüstungsausgaben bekommen müsste.

Mit Blick auf den Jahrestag der Zerstörung Dresdens vor 64 Jahren nannte Bischof Reinelt den „Hass der Deutschen gegen die Welt“ unter dem Nationalsozialismus eine „Dummheit und Hybris“. Am 13. und 14. Februar 1945 habe dieser Hass auf Dresden zurückgeschlagen.

Reinelt selbst hatte die Zerstörung Dresdens als 8-jähriger aus der Entfernung beobachten können. In Aussig hatte er mit seiner Familie in Luftschutzkellern selbst Bombardierungen miterleben müssen. „Seither weiß ich, was Krieg ist“, so der Bischof.

Michael Baudisch


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