Wohlfahrtsverbände warnen vor Personalnot im sozialen Bereich

Wohlfahrtsbericht 2009 vorgestellt

Caritas

Dresden, 07.10.09: Geringer Verdienst, wenig gesellschaftliche Wertschätzung: Menschen, die in Gesundheits- und Sozialberufen arbeiten, müssen schon „Überzeugungstäter" sein. Meist sind sie das auch, weil die Arbeit mit Menschen für sie das wichtigste ist: Ob im Pflegeheim, im Krankenhaus, im Kindergarten, in der Jugendhilfe, in der Sozialstation oder der Beratungsstelle - sie sorgen dafür, dass Menschen die fachkundige Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Doch der sozialen Arbeit gehen die Fachkräfte aus. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für einen Beruf im Gesundheits- oder Sozialwesen - und das bei rasant steigender Nachfrage sozialer Leistungen. 

„Es müsste den Sozialpolitikern auf den Nägeln brennen: Wenn wir heute nicht etwas für soziale Berufe und ihre Zukunft tun, werden wir die Qualität in zentralen Bereichen wie der Altenpflege oder in den Kindertageseinrichtungen in Zukunft nicht mehr halten können." Matthias Mitzscherlich, Liga-Vorsitzender und Caritasdirektor des Bistums Dresden-Meißen, richtete gestern im Rahmen der Vorstellung des Wohlfahrtsberichtes 2009 im Sächsischen Landtag einen dringenden Appell an die neue Landesregierung und die Verantwortlichen in den Verwaltungen, dem heute schon spürbaren Fachkräftemangel in nahezu allen Bereichen des Gesundheit- und Sozialwesens mit einer offensiv werbenden Politik entgegenzutreten. 

„Die Rahmenbedingungen für Ausbildung und Berufsalltag sozialer Berufe müssen spürbar verbessert werden, wenn Berufe wie Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Erzieher oder Sozialarbeiter für junge Menschen wieder attraktiv und erstrebenswert werden sollen." Als Beispiele nennt Mitzscherlich die Neu-Konzeption von Ausbildunsgängen,  eine angemessene Bezahlung, größere Spielräume für Fort- und  Weiterbildung. In ihrem Bericht 2009 „Zukunft im Blick - Soziale Berufe im Wandel" hat die Liga detaillierte Anregungen an die Politik erarbeitet. Von deren Umsetzung wird es auch abhängen, ob sich in Zukunft genügend junge Menschen finden, die sich für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen begeistern können.  

as/sws


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