"Glaube engt nicht ein, sondern öffnet unser Herz"

Festgottestag zum 300-jährigen Bestehen von Kapellknaben und St. Benno-Gymnasium

Junge Kapellknaben vor Beginn des Gottesdienstes.

Junge Kapellknaben vor Beginn des Gottesdienstes.


Dresden, 25.09.09 (KPI): Mit einem Festgottesdienst und anschließenden Festakt haben heute die Kapellknaben und das St. Benno-Gymnasium in Dresden ihr 300-jähriges Bestehen gefeiert. An den Feierlichkeiten nahm auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx teil. In seiner Begrüßung erinnerte der Dresdner Bischof Joachim Reinelt daran, dass es dem bayerischen Erzbistum zu verdanken sei, "dass es das St. Benno-Gymnasium heute überhaupt gibt." Das Erzbistum hatte den Bau der Schule mit mehreren Millionen Mark unterstützt.

Das Bistum Dresden-Meißen und das Erzbistum München sind sich über die Verehrung des heiligen Benno eng verbunden. Die Gebeine des zehnten Bischofs des Bistums Meißen, der 1106 starb, ruhen heute im Münchner Liebfrauendom. St. Benno wird nicht nur als Patron des Bistums Dresden-Meißen, sondern unter anderem auch von München und Altbayern verehrt.

Erzbischof Reinhard Marx betonte in seiner Predigt, dass Bildung und Glaube keine Gegensätze sind. "Glaube engt uns nicht ein, sondern öffnet unser Herz", so der Erzbischof. Er würdigte in diesem Zusammenhang die vielfältigen Schwerpunkte und Aktivitäten des St. Benno-Gymnasiums auf musischem, sprachlichem und mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet als "Bildungsprogramm, das den ganzen Menschen entfalten will." Gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler seien wichtig "für die Zukunft dieser Stadt und dieses Landes, aber auch der Kirche", so Reinhard Marx. Gerade angesichts der Krisen, von denen die Gesellschaft derzeit betroffen sei, bedürfe es der ganzheitlichen Entfaltung der Menschen. 

Ein Blick zurück auf die Anfänge

Bischof Joachim Reinelt erinnerte in seiner Ansprache daran, dass vor 20 Jahren kaum jemand daran geglaubt hätte, dass es möglich sein könnte, das Benno-Gymnasium wiederzuerrichten. Die Schule war im Nationalsozialismus geschlossen worden. Bemühungen zur Neueröffnung der Bildungseinrichtung zu DDR-Zeiten blieben ohne Erfolg. Erst 1991 konnte das Gymnasium wiedergegründet werden. Umso mehr dankte er allen Verantwortlichen für die geleistete Arbeit und den Lehrerinnen und Lehrern für ihr großes Engagement. An die Schülerinnen und Schüler gewandt sagte der Bischof, sie könnten aus den Angeboten dieser Schule nicht nur auf eine exzellente Ausbildung, sondern auch auf bleibende Erfahrungen und Werte zurückgreifen. 

Staatssekretär Hansjörg König vom Sächsischen Kultusministerium betonte die Bedeutung kirchlicher Schulen für die sächsische Schullandschaft. Er erinnerte daran, dass heute jeder dritte Schüler im Freistaat eine Schule in freier Trägerschaft besuche. "Die Schulen des Bistums Dresden-Meißen haben sich dabei einen hervorragenden Ruf erworben", so König wörtlich. "Hier verbinden sich christliche Wertvorstellungen mit zeitgemäßem Unterrichtsverständnis in einem modernen Ambiente." 

Michael Baudisch


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