Ostritz/St. Marienthal, 02.07.09: „Fragt uns, wir sind die Letzten ...“
– unter diesem Titel laden das Internationale Begegnungszentrum St.
Marienthal und das Maximilian-Kolbe-Werk zwanzig KZ-Überlebende aus
Weißrussland und Ukraine zu einem Erholungs- und Begegnungsaufenthalt
ein.
Vom 09. bis 24. Juli 2009 werden die KZ-Überlebenden nicht
nur in Gesprächen mit Jugendlichen Einblick in ihr Leben und Überleben
im Lager oder auf der Flucht geben, sondern sich auch bei Begegnungen
mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Religion mit dem
Vergangenem und den Lehren daraus befassen. Es gibt immer weniger
Zeitzeugen, die authentisch über den Nationalsozialismus berichten und
der jungen Generation nachhaltige detaillierte Auskunft darüber geben
können.
Zusätzlich zum offiziellen Rahmenprogramm sind für die Gäste
individuelle Erholungszeiten eingeplant, da die seelischen und
körperlichen Leiden der Haft und des Lagers noch immer nicht überwunden
sind. Stille, Meditation und Entspannung werden sich abwechseln mit
intensiv geführten und stark berührenden Gesprächen.
Das Maximilian-Kolbe-Werk finanziert seine Projekte
überwiegend aus Spenden und unterstützt die noch etwa 30.000 lebenden
ehemaligen Häftlinge in Polen und Mittel-/Osteuropa unabhängig von
Religion, Konfession oder Weltanschauung.
Das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ)
fördert die Verständigung zwischen den Völkern und Kulturen und
unterstützt den offenen Dialog zur Überwindung von Vorurteilen.
Beide Institutionen freuen sich darauf, die Gäste aus
Weißrussland und Ukraine willkommen zu heißen und mit dieser
Veranstaltung zur Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern
beizutragen. Es wird eine Brücke zwischen den Überlebenden als Zeugen
der Vergangenheit und der heutigen Generation als Erbauer und Gestalter
der Zukunft geschaffen.
Diese Begegnungstage im IBZ werden durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) aus Berlin finanziell gefördert.