Bischof Joachim Reinelt zur Eröffnung der Interkulturellen Woche

am 18. September 2009 in Chemnitz 

Bischof Reinelt

Chemnitz, 18.09.2009 (KPI): Zum Auftakt der Interkulturellen Woche findet heute Abend um 18 Uhr in der Chemnitzer evangelischen Jacobikirche ein ökumenischer Gottesdienst statt, in dem der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, die Predigt hält. Er beruft sich dabei vor allem auf die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen.

"In unseren Tagen wächst die Bevölkerung der ganzen Welt immer stärker zusammen. Deshalb ist es für uns Christen eine bedeutsame Aufgabe, das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen und zu anderen Kulturen intensiver zu bedenken. Alle Völker sind schließlich eine einzige Gemeinschaft. Sie haben einen einzigen Ursprung und dasselbe letzte Ziel: Gott.

Deshalb würdigen wir besonders im Hinduismus die Durchdringung der göttlichen Geheimnisse und seinen unerschöpflichen Reichtum an Mythen und philosophischen Versuchen, den Sinn des Lebens zu ergründen.

Der Buddhismus anerkennt in seinen verschiedenen Formen das radikale Ungenügen dieser veränderlichen Welt und lehrt einen Weg, der den Menschen erleuchtet und ihm den Sinn des Lebens erschließt.

Mit Hochachtung betrachten wir als Christen auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den Barmherzigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat.

Ganz besonders sind wir verbunden mit den Menschen der jüdischen Religion, die wir als "unsere älteren Brüder" (Papst Johannes Paul II.) sehen. Die universale Geschwisterlichkeit ist begründet auf einer Erkenntnis des Apostels Johannes: "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht." (1 Joh 4,8).

Nichts von allem, was in diesen anderen Religionen wahr und heilig ist, wird von der Kirche geringgeachtet."
Bischof Joachim Reinelt


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