Kreuzweg der Arbeitslosigkeit

Christen in Dresden am 8. April gemeinsam mit Bischof Reinelt unterwegs

Die katholischen Christen Dresdens werden am 8. April gemeinsam mit Bischof Reinelt erstmals einen „Kreuzweg der Arbeitslosigkeit“ gehen. Der Weg beginnt am Sitz des Caritasverbands Dresden und führt zur Kathedrale.

Dresden, 16.03.09: Die katholischen Christen Dresdens werden am Mittwoch, 8. April, erstmals einen „Kreuzweg der Arbeitslosigkeit“ gehen. Der Weg beginnt um 18.30 Uhr am Sitz des Caritasverbands Dresden (Schweriner Straße 27) und führt über zwei Stationen zum Schloßplatz vor der Kathedrale, wo gegen 19 Uhr Kerzen entzündet werden.

Die Caritas und das Bistum Dresden-Meißen wollen mit der Initiative ein Zeichen gegen Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit setzen und auf die Situation jener Menschen aufmerksam machen, die von Arbeitslosigkeit betroffen und dadurch oft vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind. Dabei handelt es sich um einen geistlichen Weg, auf dem sich die Christen mit dem Schicksal dieser Menschen solidarisieren. Am Kreuzweg wird auch der Bischof des Bistums des Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, teilnehmen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger Dresdens sind ebenso dazu eingeladen.

„Es soll ein stilles, aber doch sichtbares Signal sein“, betont der Caritasdirektor für das Bistum Dresden-Meißen, Matthias Mitzscherlich. Arbeitslosigkeit sei nicht mehr nur das Problem einzelner, sondern habe die gesamte Gesellschaft erfasst. Besonders für Kinder und Jugendliche bedeute die Arbeitslosigkeit der Eltern oft Verzicht auf das, was für andere Gleichaltrige selbstverständlich ist. „Arbeit ist mehr als Beschäftigung“, sagte Mitzscherlich. Sie bedeute grundlegende Entfaltung der Persönlichkeit und Teilhabe an der Gesellschaft. Nach einer deutlichen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt im letzten Jahr stieg durch die Finanz- und Wirtschaftskrise auch die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen deutlich an. Im Februar waren 304 422 Frauen und Männer ohne Job. Das entspricht einer Quote von 13,7 Prozent.

Andreas Schuppert



Stichwort: Kreuzweg

In der österlichen Bußzeit (Fastenzeit, von Aschermittwoch bis Ostersonntag) beten die Katholischen Christen den Kreuzweg. In den Kirchen ist er anhand von Kreuzweg-Stationen dargestellt. Traditionell sind das 14 Bilder. Sie beginnen mit dem Todesurteil durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus, meditieren dann das leidvolle Tragen des Kreuzes sowie die Begegnung Jesu mit seiner Mutter und enden mit Tod und Grablegung des Gottessohnes. Der Kreuzweg der Arbeitslosigkeit entstand aus den so genannten Jugend-Kreuzwegen, die zumeist ein gesellschaftliches Problem aufgreifen und versuchen, heutige menschliche Situationen im Licht des Glaubens zu behandeln.

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