„Letzte Station Moskau“

Schmochtitzer Forum am 13.01.09 um 19.30 Uhr im Bischof-Benno-Haus


Film und Vortrag am 13. Januar im Schmochtitzer Forum erzählen die Geschichte der zwischen 1950 und 1953 in die Sowjetunion verschleppten Sachsen aus der Wismut.

Schmochtitz bei Bautzen, 17.12.08 (bbh): Am 13. Januar, um 19.30 Uhr, lädt das Bischof-Benno-Haus Schmochtitz zur ersten Veranstaltung der Reihe „Schmochtitzer Forum“ im Jahr 2009 ein. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Referenten dieser Veranstaltung sind Dr. Nancy Aris vom Büro des Beauftragten für die Stasiunterlagen Dresden, Michael Feldmann und Michael Dulig, beide vom MDR Dresden, sowie Norbert Lipski, einer der Protagonisten des Films.

Der 2. Weltkrieg war vorüber, doch der kalte Krieg hatte längst begonnen. Mit der Roten Armee waren auch Geheimdienst und Justiz nach Deutschland gekommen. Überall witterten die sowjetischen Behörden Klassenfeinde und Verräter. Zwischen 1950 und 1953 gerieten einige tausend Deutsche, vor allem Sachsen aus der Wismut, in die Fänge des KGB. Fast ein Leben lang erfuhren die Angehörigen nichts über das Schicksal der Verschleppten. Über Jahrzehnte versuchten die Regierungen in Moskau und Ostberlin, das Schicksal der Opfer geheim zu halten.

Anfang der 90er Jahre entdecken Aktivisten der russischen Menschenrechtsorganisation 'Memorial' in Moskau Toten-Listen, in denen viele deutsche Namen auftauchen. Jetzt ließen sich die Schicksale der Opfer aufklären: Untersuchungshaft, Anklage auf Spionage und Widerstand, Todesurteil, Überstellung nach Moskau ins berüchtigte Butyrka-Gefängnis, ein letztes Foto vor der Erschießung.

Film und Vortrag erzählen die Geschichte der Erschossenen von Moskau aus der Sicht ihrer Kinder, dokumentieren die Recherchen im KGB-Archiv und führen zum Donskoje-Friedhof. Nach über fünfzig Jahren gibt es endlich einen Ort zum Trauern: Abschiednehmen am Massengrab.

Alle Interessenten sind herzlich zu dem Film und dem Gespräch mit den Referenten in das Bischof-Benno-Haus Schmochtitz eingeladen.

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