Wenn tausende Jugendliche miteinander schweigen...

Eindrücke vom Europäischen Jugendtreffen in Brüssel


Die katholische Dekanatsjugend Dresden war mit 82 Jugendlichen beim Europäischen Jugendtreffen in Brüssel. Dekanatsjugendreferentin Angelika Fischer berichtet über ihre Eindrücke und Erfahrungen.

„Umwerfend, diese Gastfreundschaft! ... Das gemeinsame Singen in der überfüllten Metro war einfach genial! ... Dass Tausende Jugendliche miteinander schweigen können, hätte ich nicht gedacht. ... Ich habe mich selten so aufgehoben gefühlt.“ Mit diesen Worten fassten Lukas (21), Carola (16), Laura (17) und Claudia (29) ihre Eindrücke vom Europäischen Jugendtreffen mit den Brüdern von Taiz� in Brüssel zusammen, zu dem die katholische Dekanantsjugend Dresden mit 82 Jugendlichen unterwegs war.

In Brüssel nahmen uns jubelnde Jugendliche in den Kirchgemeinden in Empfang, und wir genossen die überaus herzliche Gastfreundschaft der Familien. Etwa 40.000 Jugendliche waren in diesem Jahr vom 29.12.2008 bis zum 02.01.2009 auf dem „Pilgerweg des Vertrauens“ unterwegs, der seit 30 Jahren über den Jahreswechsel in eine europäische Großstadt führt. Die Tage waren geprägt von gemeinsamen Taiz�-Gebeten in den Gastgemeinden und auf dem Messegelände und von vielfältigen Begegnungen mit Jugendlichen aller Konfessionen.

Mit dem „Pilgerweg des Vertrauens“ verfolgen die Brüder aus Taiz� das Ziel, Versöhnung zwischen den Völkern erfahrbar werden zu lassen. Tatsächlich lernten wir bei diesem Treffen ganz natürlich junge Leute aus anderen Ländern kennen: in der Metro, beim Essen, in den Gastgemeinden und den Gesprächsgruppen, in denen wir uns über unsere gemeinsame, christliche Hoffnung und über unsere Lebensträume austauschten. Faszinierend, wie diese schlichte Form des ökumenischen Gebetes mit den eingängigen Taiz�-Gesängen, mit Schriftworten, Schweigen und Fürbittgebet immer wieder tausende von jungen Menschen anzieht und begeistert! Dabei hat die Spiritualität von Taiz� eine klare Ausrichtung hin zum Engagement für eine solidarische und friedvolle Gesellschaft, was in den Gebeten und Fürbitten immer wieder zum Ausdruck kommt. So forderten die Brüder von Taiz� in der „Botschaft an die Europäische Union“, dass eine Globalisierung der Wirtschaft mit einer „Globalisierung der Solidarität“ einhergehen müsse. Es blieb nicht nur bei dieser Forderung, sondern wir lernten in den Gastgemeinden Projekte von gelebter Solidarität vor Ort kennen, wie z.B. die Partnerschaft zwischen einer belgischen und einer kongolesischen Gemeinde.

Mit unzähligen Eindrücken, Begegnungen und getauschten E-Mail-Adressen fuhren wir am 02.01.2009 wieder nach Dresden zurück in der Hoffnung, dass dieser Geist von Taiz� uns durch das Jahr hindurch begeistert!

Angelika Fischer, Jugendreferentin Dekanat Dresden


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