Mit Hingabe pflegen

150 Jahre Schwestern von der Heiligen Elisabeth in Dresden

150 Ballons erinnern an 150 Jahre Elisabeth-Schwestern in Dresden.

Einen von 150 Ballons ließ Bischof Reinelt zur Feier des Jubiläums der Elisabeth-Schwestern in Dresden steigen. Links daneben freut sich Konventoberin Schwester Ingrid. Foto: J. Mirtschink.

Dresden, 19.11.2010. Im Jahr 1860 kamen die ersten Schwestern von der heiligen Elisabeth, damals noch bekannt als die Grauen Schwestern, nach Dresden, um die Pflege im ‚Königlichen Krankenstift‘ in Dresden-Friedrichstadt zu übernehmen. Das war genau vor 150 Jahren. Seit dem sind sie aus Dresden nicht mehr wegzudenken. Ihr Wirken ist besonders eng mit dem Krankenhaus St. Joseph-Stift verknüpft. Bis heute verrichten sie mit Hingabe den Dienst an kranken Menschen. Aber auch mit dem Elisabeth-Tisch für Obdachlose oder geistlichen Angeboten von Gottesdiensten bis Ikonenmalkursen stehen sie allen Menschen in Dresden und darüber hinaus offen.

Anlässlich dieses Jubiläums wurde am 19. November zum Patronatsfest der Heiligen Elisabeth im Krankenhaus St. Joseph-Stift sowie im Ordenshaus der Schwestern auf der Dinglingerstraße gefeiert, gemeinsam mit Mitarbeitern des Krankenhauses und Ordensschwestern aus ganz Deutschland. Neben einem Festgottesdienst, wurden auch 150 Ballons symbolisch auf die Reise geschickt.

Eine Ausstellung mit Texten und historischen Fotos in den Räumen des Krankenhauses (neben der Cafeteria) lädt seither alle Interessierten ein, die Geschichte der Schwestern in Dresden näher kennenzulernen.

Aktiv und unentbehrlich

Heute leben 37 Schwestern im Konvent und erfüllen verschiedenste Aufgaben im Konvent oder im Krankenhaus. Viele Patienten kennen beispielsweise Sr. M. Antonia, die seit 1994 als Krankenhausseelsorgerin immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Patienten hat. Neben seelsorgerischen Gesprächen, Begleitung und Beratung von Angehörigen, schlägt ihr Herz besonders für die Hausfunksendung. Täglich geht Sr. Antonia ausgestattet mit Mikrofon und unterstützt von einem Team von weiteren Schwestern von ihrem Studio aus auf Sendung und ist in allen Patientenzimmern des Krankenhauses zu hören. Aber auch Sr. M. Isentrud ist auf der Wochenstation seit vielen Jahren eine große Stütze für junge Mütter.

Auf der chirurgischen Station ist Sr. Dolores mit Fröhlichkeit und Herzlichkeit für die Kranken da und unterstützt ihre Genesung. Bescheiden, still und ganz unaufdringlich sind die Schwestern von der heiligen Elisabeth immer genau da, wo sie am meisten gebraucht werden.

In den Konvent ist auch Pflegeheim integriert, in dem ältere Mitschwestern versorgt werden. „Natürlich sind viele Schwestern inzwischen alt und müssen gepflegt werden. Die älteste unserer Mitschwestern mit inzwischen 96 Jahren ist Sr. M. Annuntiata", berichtet Oberin M. Ingrid Wilczek. Dennoch ist das Leben in unserer Gemeinschaft keineswegs leise. Jede Schwester trägt mit ihren individuellen Fähigkeiten zum gemeinsamen Leben bei, sei es in praktischen Dingen oder im Gebet. Auch wenn es viele nicht wissen, so gibt es auch einige Angebote für alle Menschen in Dresden. Täglich finden Gottesdienste statt, die durch Sr. Cäcilia an der Orgel begleitet werden. Einmal im Monat gibt es ein Bibelgespräch und vierzehntägig
besteht die Möglichkeit zur christlichen Kontemplation mit Sr. Antonia in der Krankenhaus-Kapelle.

Elisabeth-Tisch: Helfen wo es Not tut

Jeden Morgen, ob Sommer oder Winter, finden Obdachlose und bedürftige Menschen, Essen und freundliche Aufmerksamkeit beim Elisabeth-Tisch auf der Dinglingerstraße. Die Initiative wurde 1995 gegründet. „Es war uns Schwestern schon immer ein eine Herzensangelegenheit, nicht nur kranken Menschen zu helfen. Es sollten auch die Armen und Bedürftigen nicht vergessen sein", erklärt Oberin Sr. M. Ingrid Wilczek. In Erinnerung an die Liebestätigkeit der heiligen Elisabeth von Thüringen, die Patronin der Schwesterngemeinschaft, wird diese Tradition bis heute fortgesetzt. Schwester Walburgis und Schwester Margarete tun dort täglich ihren Dienst.

Am 2. Februar 1995 wurde im Sockelgeschoss des neuen Schwesternhauses eine Suppenküche eingeweiht und eröffnet. Sie bekam den Namen „Elisabeth - Tisch" und war die zweite Einrichtung dieser Art in Dresden. (Es bestand bereits eine Suppenküche der Volkssolidarität in der Neustadt, deren Kapazität jedoch bei Weitem nicht ausreichte.) Der Name „Elisabeth - Tisch" geht zurück auf die hl. Elisabeth, eine ungarische Königstochter, die im Jahre 1211 vierjährig auf die Wartburg bei Eisenach kam, um den Landgrafen Ludwig zu heiraten. Elisabeth scheute sich auch als Fürstin nicht, eigenhändig für die Armen und Kranken zu sorgen und verschenkte großzügig ihr Vermögen. Des uneingeschränkten Dienstes an den Armen wegen, ist sie zur Patronin der Ordensgemeinschaft - der Schwestern von der heiligen Elisabeth - erwählt worden.

In den ersten Tätigkeitsjahren konnten täglich etwa 100 Gäste eine warme, vollständige Mahlzeit erhalten. Zum Elisabeth - Tisch gehört auch eine Kleiderkammer. So besteht die Möglichkeit auch mit Kleidungsstücken und Einrichtungsgegenständen zu helfen. Auch Beratungen unterschiedlicher Art werden angeboten.


 

jm 

 



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