Kirche und Politik feiern 20. Jahrestag der Gründung des Sächsischen Landtags

mit einem ökumenischen Gottesdienst am 27. Oktober in Dresden 

Bischof Reinelt und Landesbischof Bohl.

Bischof Reinelt und Landesbischof Bohl beim Einzug in der Kreuzkirche.

Dresden, 27.10.10 (KPI): Einen ökumenischen Gottesdienst feierten am Morgen Bischof Joachim Reinelt und Landesbischof Jochen Bohl aus Anlass des 20. Jahrestags der Konstituierung des 1. Sächsischen Landtags in der Dresdner Kreuzkirche. Felix Mendelssohn Bartholdys Psalmmotette „Jauchzet dem Herrn, alle Welt" hatten die Verantwortlichen an den Beginn des Gottesdienstes gestellt, und Freude und Dankbarkeit sollten - so Bischof Reinelt in seiner Predigt - den Festtag prägen. Er erinnerte daran, dass freie Wahlen, Meinungs-, Presse- und Gewissensfreiheit vor der friedlichen Revolution ebenso lediglich Lippenbekenntnisse des DDR-Staats waren wie Religionsfreiheit oder Zugang zu freier Bildung. „Schüler, Eltern und Lehrer wurden von ideologischen Scharfmachern zu Leisetretern umerzogen", sagte der Bischof.

 

Er wolle „keine Abrechnung, aber den Blick auf die Wirklichkeit schärfen." Die friedliche Revolution bezeichnete er als „große Epoche der deutschen Geschichte, die sich Bahn gebrochen hat." Die Forderung der Bergpredigt nach Gewaltlosigkeit, die damals in vielen Montagsgebeten ihren Ausdruck fand, hätte auch eine starke Auswirkung auf die Demonstrationen gehabt, die den Zusammenbruch des SED-Regimes herbeiführten.

 

Landesbischof Jochen Bohl bezeichnete die Ereignisse der Jahre 1989/90 als „glückliche Tage, wie es in der deutschen Geschichte nicht viele gegeben hat. Wer sie mit gestalten durfte, wird sich sein Leben lang glücklich schätzen", so Bohl.

 

 Ökumenischer Gottesdienst in der Kreuzkirche.

 

Zahlreiche politische Vertreter sowie die Dresdner Kapellknaben und der Dresdner Kreuzchor gestalteten die ökumenische Feier in der Kreuzkirche - dem Ort, an dem bereits 1990 mit einem ökumenischen Gottesdienst die Gründung des Landtags gefeiert wurde - mit. Im Anschluss an den Gottesdienst zogen die anwesenden Politiker, angeführt von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Landtagspräsident Matthias Rößler sowie deren Amtsvorgängern Kurt Biedenkopf und Erich Iltgen zur Dresdner Dreikönigskirche, dem ersten Sitz des Sächsischen Parlaments.

Fußmarsch zur Dreikönigskirche.

 

 

Foto: Bistum Dresden-Meißen 


Text und Fotos: Michael Baudisch



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