Im Zeichen des Drachens 

"Alle Tage wieder - glauben leben genießen" - BistumsJugendTag in Wechselburg

Abendessen im Klosterhof

Wechselburg, 20.09.2010 (KPI): Vorbeikommende Wanderer dürften sich am vergangenen Wochenende sehr gewundert haben, dass es in der Anlage um das Kloster Wechselburg nicht so beschaulich ruhig zuging wie sonst: Überall begegneten sie Jugendlichen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am BistumsJugendTag 2010. Unter dem Motto: "Alle Tage wieder - glauben leben genießen" hatten die Verantwortlichen der Jugendseelsorge im Bistum Dresden-Meißen für den 18./19. September in das Benediktinerkloster eingeladen.

Den eigenen Glauben im Alltag zu leben und dass dies kein Gegensatz zum Genießen sein muss, dazu erhielten die jungen Menschen an den beiden Tagen zahlreiche Anregungen. Dabei tauchte immer wieder das Symbol des Drachens auf, der seine Stabilität durch das Kreuz erhält, aber zugleich leicht genug ist, fliegen zu können. So waren beispielsweise die Tische und Bänke im Klosterhof drachenförmig gestellt und war die Basilika innen mit zahlreichen bunten Drachen geschmückt, die die teilnehmenden Jugendgruppen im Vorfeld des Treffens gestaltet hatten.

Drachen in der Basilika

Die mit Drachen geschmückte Wechselburger Basilika - hier bei der Vesper am Sonnabend.

Das Programm des BistumsJugendTages reichte von Gebetszeiten in der Basilika - Vesper, Nachtgebet und Heiliger Messe - über Workshops, Bastelangebote und eine Dekanats-Olympiade mit Geschicklichkeitsspielen bis hin zum Vortrag von Schwester Teresa Zukic, die als Skateboard fahrende Nonne berühmt wurde, und einem abendlichen Konzert der Band "Artrock" aus Altenburg.

Viele der Teilnehmer(innen) waren gekommen, um Bekannte wiederzusehen und Gemeinschaft zu erleben. So auch die 17-jährige Luise aus Leipzig: "Ich treffe viele Freunde hier, und so ein Ereignis ist auch etwas, das verbindet. Außerdem mag ich es unglaublich, mitzumachen - daher bringe ich mich als Helferin aktiv mit ein." Mit ihrem blauen T-Shirt, das die Aufschrift "Helfende Hände" trägt, gehört sie zu denjenigen, die bei Veranstaltungen wie dem BistumsJugendTag unentbehrlich sind - so sind sie überall dort anzutreffen, wo es zuzupacken gilt, und geben bei Fragen zu Ablauf, Orientierung o.ä. kompetent Auskunft.

Helfer

Die Gesänge der Vesper - ein bewährter Mix aus traditionellem benediktinischen Psalmengesang und modernen rhythmischen Liedern - beeindruckten Alice (16) aus Dresden, die zum ersten Mal an einem BistumsJugendTag teilnahm.

Noch mehr gemeinschaftliche Aktionen hätte sich der 16-jährige Josef aus Dresden gewünscht, staunte aber darüber, wie "durchgeplant" alles war, und freute sich darüber, "schon viele Bekannte aus der Schule und von der Ministrantenwallfahrt getroffen" zu haben.

In der Vesper am Samstag Nachmittag ermutigte der evangelische Landesjugendpfarrer Tobias Bilz die jungen Menschen: "Das ist das Geheimnis des Glücks: nimm dankbar an, was du bist und hast."

Landesjugendpfarrer Tobias Bilz

Landesjugendpfarrer Tobias Bilz bei seinen "Worten der Ermutigung" in der Vesper.

Inhaltlich knüpfte an diesen Satz der abendliche Vortrag von Schwester Teresa Zukic an, der zum "heimlichen" Höhepunkt am Sonnabend wurde. Sie, die sich erst im Alter von 20 Jahren hatte taufen lassen, ermahnte die Jugendlichen, "Freundschaft mit sich selber zu leben" - als Voraussetzung, mit anderen befreundet sein zu können - und "die Bibel nicht zu lesen, sondern Bibel zu werden". Manchmal sei es anstrengend, Christ zu sein, und manchmal habe man keine Lust, aber Gott könne aus allem etwas machen, ist sie überzeugt. Mit Witz, Humor und eigenen Erlebnissen fesselte sie die Aufmerksamkeit der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer, die ihre Begeisterung mit Beifallsstürmen zwischendurch und "standing ovations" am Ende bekundeten.

Sr. Teresa Zukic

Schwester Teresa Zukic bei ihrem Vortrag,...

Vortrag im Zelt

...mit dem sie ihre Zuhörer in Bann zog.

Der Gottesdienst am Sonntag in der Basilika bildete den Höhepunkt des diesjährigen BistumsJugendTages. Ausgehend von der Lebensweisheit "wer nicht genießen kann, wird ungenießbar", ermutigte Bistumsjugendseelsorger Ralph Kochinka die Jugendlichen, sich Zeit zu nehmen zum Genießen, und verwies auf Vorbilder, die in der Bibel beschrieben werden: dass Petrus auf dem Berg der Verklärung diesen Augenblick gleichsam festhalten und dazu drei Hütten bauen wollte, dass aber auch Jesus, der immer wieder zu Festmählern eingeladen war, dort sicherlich Speisen und Getränke genossen hat. Und Pfarrer Kochinka wünschte den Jugendlichen, die genussvollen Erfahrungen des BistumsJugendTages in ihren Alltag hinein mitzunehmen und auszustrahlen können und so immer "genießbarer" für die anderen Menschen zu werden.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte:

Bischof Reinelt im Workshop

"Wie glaubt, lebt und genießt ein Bischof?" Jugendliche im Workshop mit Bischof Joachim Reinelt


Fruchtdrinks mischen

Eine Gruppe Jugendlicher mixte alkoholfreie Drinks, die anschließend alle genießen durften.


Massage

Genuss pur im Massage-Workshop.


Singen

Kantor Michael Formella, Gera, studierte mit Interessierten "genussvolle" Chorsätze ein.


smileys

Verschiedene Angebote begeisterten Bastel-Freaks: hier die Anleitung, sich einen Schutzengel anzufertigen.


Duft erkennen

In der Deka-Olympiade, bei der Jugendliche verschiedener Dekanate gegeneinander antraten, gab es unter anderem die Aufgabe, Gerüche zu erkennen, ...


Symbole suchen

... in einer Kiste versteckte religiöse Symbole zu finden, ...


zielen

... oder mit einem Wasserstrahl oder einer Armbrust zu zielen.


Vesper-Chor

Der Dekanatsjugendchor Chemnitz unter Leitung von Kantor Matthias Böhm gestaltete die Vesper am Sonnabend musikalisch.


Abendessen-Tafel

Zum Abendessen wurde auf dem Klosterhof geteilt, was alle mitgebracht hatten.


fliegen lassen

Es war gar nicht so leicht, die Drachen dann am Sonntag auch zum Fliegen zu bringen. (Foto: Dorothee Wanzek)


Kreuz

Das Kreuz, Symbol des christlichen Glaubens, hinter der Bühne im Klosterhof


Text und Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Elisabeth Meuser



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