Ein Leben für die Diaspora

Buch über Bischof Spülbeck wird am 8. Juni in Dresden vorgestellt

Bischof Spülbeck

Dresden, 19.05.10: Zur Vorstellung des Buchs "Otto Spülbeck. Ein Leben für die Diaspora" mit dem Autor Dr. Christian März lädt das Kathedralforum am Dienstag, 8. Juni, um 20 Uhr ins Kathedralforum Dresden (Schloßstraße 24) ein. Das Buch stellt Bischof Otto Spülbeck (1904-1970), den 46. Bischof des Bistums Meißen und sein Wirken in der sächsisch-thüringischen Diaspora dar.

Otto Spülbeck traf als junger Theologe in Innsbruck eine Lebensentscheidung: Sein Weg als Priester sollte ihn in die Diaspora führen. Der Rheinländer aus Aachen wollte ganz bewusst dort dem Wort Gottes Gehör verschaffen, wo es nur unter erschwerten Bedingungen zur Geltung kommen konnte. All seine Anliegen - die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften, die Bemühungen um die Erneuerung der Liturgie und der Versuch der Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils als Bischof des Bistums Meißen - waren von einem Ziel bestimmt: Einer am Menschen orientierten Seelsorge in der Diaspora. Die neue Biografie über Otto Spülbeck, die an diesem Abend vom Autor vorgestellt wird, zeichnet seinen Lebensweg ausgehend von der Lebensentscheidung für die Diaspora nach. Seine Hauptanliegen werden in den Blick genommen und bilden die Grundlage für ein umfassendes Bild des ehemaligen Bischofs des Bistums Meißen, dessen 40. Todestag wir am 21. Juni 2010 begehen.

Otto Spülbecks Predigt vom „fremden Haus" auf dem Kölner Katholikentag 1956 gilt als eine der bedeutendsten Predigten katholischer Bischöfe in der DDR und markiert einen Meilenstein kirchlicher Abgrenzung gegenüber dem SED-Regime. Der Theologe und Autor Dr. Christan März legt über den bekannten, beliebten und einflussreichen Bischof von Meißen die erste umfassende Biografie vor. Sie ist ergänzt durch ein Personenregister, umfangreiches Literaturverzeichnis und abschließende Würdigung. März sprach dafür mit Zeitzeugen und wertet vor diesem Hintergrund die Quellen kritisch aus.

Kurzvita Bischof Dr. Otto Spülbeck:
Geboren am 8. Januar 1904 in Aachen, 1927 Promotion zum Dr. phil., 1930 zum Priester geweiht, von 1930 bis 1937 Kaplan in Chemnitz und Leipzig, anschließend bis 1945 Pfarrer in Leipzig-Reudnitz, von 1945 bis 1955 Propst von Leipzig sowie von 1951 bis 1955 Geschäftsführer des St. Benno-Verlags. Im Juni 1955 zum Weihbischof des Bistums Meißen ernannt, im Juli auch zum Generalvikar. Ab 14. Dezember 1955 zunächst Apostolischer Administrator des Bistums, dann Bischof vom 20. Juni 1958 bis 21. Juni 1970. Bischof Spülbeck machte sich einen Namen als Kritiker des SED-Regimes und Fürsprecher eines wiedervereinigten Deutschlands.

Am II. Vatikanischen Konzil nahm er als Mitglied der Liturgiekommission teil. Er verstarb am 21. Juni 1970 auf der Rückreise von einer Wallfahrt in Mittweida.

Informationen zum Autor:
Christian März, geb. 1975, 1996-2002 Studium der Theologie in Eichstätt und Erfurt, arbeitet er als Gemeindereferent und Mentor für Studierende der Theologie an der Technischen Universität Dresden.


Christian März: Otto Spülbeck. Ein Leben für die Diaspora. Leipzig, St. Benno-Verlag, 2010. 430 Seiten, 29.80 EUR, ISBN: 9783746228556

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Leseprobe:
http://www.st-benno.de/shop/pdf/028556.pdf 



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