Leipziger Bahnhofsmission in Bedrängnis

Stadt plant Streichung der Förderung für 2011

Caritas


Leipzig, 10.11.2010: Die Stadt plant für das Jahr 2011 die komplette Streichung der Förderung für die Ökumenische Bahnhofsmission in Leipzig. Ohne die Förderung könne die hauptamtliche Arbeit der Bahnhofsmission nach Ansicht des Leipziger Caritas-Geschäftsführers Tobias Strieder nicht mehr finanziert werden. "Damit droht die Schließung", so Strieder. Das Land habe bereits 2009 die Förderung halbiert und sich 2010 komplett herausgezogen. Nunmehr sehe sich auch die Stadt nicht in der primären Verantwortung für die sozialen Aufgaben und Dienste am Bahnhof.

Die Leipziger Bahnhofsmission, die in gemeinsamer Trägerschaft von Caritas und Diakonie betrieben wird, bietet in einem der europaweit größten und modernsten Kopfbahnhöfe Hilfe für Menschen in Notsituationen an. 2009 waren das insgesamt 19.173 Betroffene. Die drei hauptamtlichen Mitarbeiter in Teilzeit und die 24 ehrenamtlichen Mitarbeiter helfen nicht nur alten, behinderten und blinden Menschen beim Umsteigen und Orientieren im Bahnhof, sondern sie informieren, beraten und leisten erste soziale Hilfe. Neben der Möglichkeit sich in den Räumen der Bahnhofsmission aufzuhalten, vermitteln die Mitarbeiter die Hilfesuchenden zu anderen Fachdiensten in der Stadt.

Die Leipziger Bahnhofsmission musste in ihrer fast 100-jährigen Geschichte bereits zwei Mal schließen: 1939 und 1956. Laut Strieder könnte die Bahnhofsmission nun Opfer der massiven Kürzungen im sozialen Bereich werden.

www.caritas-leipzig.de



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