"Sollen wir das zählen oder jemand, der Ahnung davon hat?" 

Bericht von der Ökumenischen HelferInnenfahrt Chemnitz zum ÖKT 2010 in München 

Chemnitzer Helfer beim ÖKT

München/Chemnitz, 26.05.2010: Der 2. Ökumenische Kirchentag in München ist zu Ende gegangen - er konnte nur stattfinden, weil viele tatkräftige Organisatoren und tausende freiwillige Helfer mit anpackten und viel möglich machten, „Damit ihr Hoffnung habt". Unter diesen Helfern war auch unsere 35-köpfige Helfergruppe, die aus Jugendlichen des Dekanates Chemnitz, des Evangelischen Jugendpfarramtes Chemnitz und Studenten von Evangelischer und Katholischer Studentengemeinde Chemnitz bestand. Gemeinsam brachen wir am Tag vor Beginn des Kirchentages im Reisebus in Richtung München auf, wo wir am späten Abend mit vielen anderen Helfern aus Deutschland Quartier in einer Realschule bezogen.

Am folgenden Morgen fuhren wir früh zu unserem Haupteinsatzort der folgenden Tage: Der Münchner Messe - hier wurden alle Helfer in ihre Aufgaben eingewiesen und begrüßt. Den Nachmittagsdienst verrichteten wir allerdings an diesem Tag in der Innenstadt Münchens bei einer „Schalverspendung": 120.000 orange-farbene Schals, bedruckt mit dem Motto des ÖKT, sollten unter die ankommenden Teilnehmer verspendet werden - so waren einige unserer Teams bis nach 22:00 Uhr unterwegs. Auch schiefe Blicke konnten wir ernten, spätestens jedoch nach den Eröffnungsgottesdiensten auf dem Odeons- und dem Marienplatz waren genug Teilnehmer in der Stadt; die Spendenbüchsen füllten sich rasch. Entsprechend groß war danach auch die Erschöpfung, die spätestens in der U-Bahn zum Quartier die meisten einholte.

Schalverspendung

Die Chemnitzer bei der "Schalverspendung" in der Münchner Innenstadt - in der Mitte Philipp Hallmann, der Autor des Berichtes.

Der folgende Tag war nun der erste Einsatztag in der Messehalle B5. Mit Aufgaben, die von Einlass der Besucher über das schlichte Beantworten von Fragen der Teilnehmer bis hin zur Assistenz im Hallenleiterbüro reichten, waren wir in drei Schichten eingesetzt, unterstützt von einer Gruppe aus Emden. Ausgestattet mit unserem Helfer-T-Shirt, dass das Helfermotto des ÖKT „Berge versetzen" trug, und unserem bayrisch-gemusterten Helfertuch kamen wir also je 4 Stunden unseren Aufgaben in der Halle nach und konnten davor oder eben anschließend wie andere Kirchentags-Teilnehmer auch Veranstaltungen und die vielen Angebote in den Messehallen, im Olympiapark und der ganzen Stadt besuchen. Darunter waren beispielsweise Podiumsdiskussionen, die neben kirchlichen auch gesellschaftliche Themen zum Inhalt hatten und auch von Prominenz gehalten wurden. Wie viele andere Programmpunkte, so war auch der Vortrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel schon eine Stunde vorher überfüllt. Höhepunkte waren auch einige Abendveranstaltungen, unbedingt das Open-Air Konzert der Wise Guys mit deren Kirchentags-Mottolied „Damit ihr Hoffnung habt", das auch unter miserablen Wetterbedingungen den Zuspruch tausender Besucher fand. Auch Prominenz wie z.B. der Comedian Dr. Eckhardt von Hirschhausen hatten Programmpunkte auf dem ÖKT.

Chemnitzer treffen Chemnitzer

Chemnitzer unter sich: Helfer und Teilnehmer.

Ein Teil des großen Schlusseinsatzes war das Abbauen in „unserer" Messehalle, der im übrigen Roman Poschmann aus dem Dekanat Chemnitz als Hallenleiter mit zwei weiteren Personen vorstand. Über 100 Schausteller mussten versorgt, die vielen Leihmöbel aus den Ständen abgeholt und zum Zählen aufgestapelt, die Halle gekehrt werden. Hier entstand dann auch der „bemerkenswerte" Satz einer Helferin: „Sollen wir das zählen oder jemand, der Ahnung davon hat?" Doch unter großem Einsatz aller Helfer war alles bereits nach 3 Stunden geschafft, was uns sogar ein Lob der Hallenleitung einbrachte.

beim Abschlussgottesdienst

Zum Abschlussgottesdienst auf der Theresienwiese...

Den krönenden Abschluss des 2. Ökumenischen Kirchentages bildete der Abschlussgottesdienst auf der Theresienwiese inmitten von München. Wir als Helfergruppe waren wie viele hunderte andere Freiwillige ein paar Stunden eher vor Ort und mussten dafür sorgen, dass alles seinen geordneten Gang ging und Rettungsgassen frei blieben. Gemeinsam mit 100.000 Besuchern und Helfern trotzten wir dem Wetter, das mit Dauerregen und Tiefsttemperaturen aufwartete, und feierten dennoch einen schönen Gottesdienst. Kurz danach saßen wir bereits wieder in unserem Reisebus und konnten mit vielen guten Erinnerungen, Begegnungen und Erfahrungen, die dieser Artikel nicht beschreiben kann, nach Hause fahren - und wir freuen uns schon auf den nächsten Kirchentag!

Spass

Helfer sein, das bedeutet nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß haben...

Text: Philipp Hallmann
Fotos: Johannes Köst, Philipp Hallmann



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