Dresdner Jugendliche besuchen Rumänien

Ziel: Timisoara; vom 12. bis 21. Juli

Die Dresdner Jugendgruppe mit Domvikar Böhme

Die Dresdner Jugendgruppe mit Domvikar Böhme (hinten Mitte).

Dresden/Timisoara (Rumänien), 26.07.10: 18 Stunden Busfahrt - wer macht das schon gern? Noch dazu bei hochsommerlichen Temperaturen. 17 Jugendliche aus dem Dekanat Dresden, die von Dekanatsjugendseelsorger Domvikar Markus Böhme und Jugendreferentin Kristin Hornschild begleitet wurden, wagten diese Anstrengung. Ziel war Timisoara in Rumänien. Weil Daniel Großer aus Dresden-Striesen dort ein Freiwilliges Soziales Jahr über die Jesuiten-Organisation JEV geleistet hatte, wuchs der Gedanke, das diesjährige Fastenopfer im Dekanat Dresden für eine Suppenküche und ein Hospiz in Timisoara zu sammeln. Über 700 Euro kamen zusammen. Die Idee, das Fastenopfer selbst nach Rumänien zu bringen und die Räume der Suppenküche zu renovieren, war schnell geboren. So startete schließlich die Jugendfahrt am Abend des 12. Juli. im Salvatorianerkloster gab es nach der anstrengenden Fahrt am Dienstagnachmittag durch P. Berno und Doina (der guten Seele im Haus) ein herzliches Willkommen.

Die Suppenküche des Klosters, die um die Mittagszeit eine Suppe für Obdachlose und Straßenkinder anbietet (nachdem alle das Vaterunser gebetet haben) wird täglich von etwa 25 bis 40 Personen besucht.

Bereits am zweiten Tag hieß es dann: rein in die Arbeitsklamotten und die Räume der Suppenküche auf Vordermann bringen. Es galt hier, Wände und Türen zu streichen, auszubessern, zu putzen und vieles mehr. Mit viel Elan und Freude machten sich die Jugendlichen an die Arbeit. Allerdings bekamen nicht nur Wände und Türen etwas Farbe ab. Auch T-Shirts, Hosen und manches Gesicht wurde (un)freiwillig Zeuge der Renovierungsarbeiten. Jugendseelsorger Markus Böhme - gelernter Tischler - entdeckte für sich sogleich eine Tür, die einiger Reparaturen und eines neuen Farbanstrichs bedurfte. Dabei waren seine handwerklichen Fähigkeiten sehr nützlich.

An insgesamt drei Tagen mit Arbeitseinsätzen legten die Jugendlichen jede Menge Kreativität und Schaffenskraft an den Tag. Das Ergebnis konnte sich schließlich sehen lassen. Neben Farben, Malerbedarf und ähnlichem wurden auch neue Teller, Bad- und Toilettenarmaturen vom Jugendfastenopfergeld bestritten. Ja, es konnten sogar noch 1600 Lei (~ 380 Euro) für das Hospiz übergeben werden.

Neben der Arbeit stand aber noch einiges mehr auf dem Programm, so z.B. eine Stadtbesichtigung mit Führung, der Besuch des Revolutionsmuseums, ein Ausflug nach Brebu Nou (Weidenthal, ein Ort der vor mehr als 180 Jahren von böhmischen Auswanderern gegründet wurde), ein Begegnungsabend mit rumänischen Kindern und Jugendlichen und das Mithelfen in der Suppenküche. Aber auch zum Badengehen oder für einen privaten Stadtbummel gab es genügend Zeit und Möglichkeiten.

Die Dresdner Jugendlichen beindruckte vor allem die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Rumänen, die selbst oft nicht mehr als 250 bis 300 Euro Monatseinkommen haben. Und von einigen war sogar der Wunsch zu hören, wieder einmal herzukommen und etwas zu tun, denn Arbeit gibt es genug.
Sehr schnell sind die Tage in Timisoara vergangen. Mit einem „La revedere" (Auf Wiedersehen) auf den Lippen ging schließlich die Reise wieder zurück nach Deutschland.

Markus Böhme



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