Leipziger Pfarrei feiert Jubiläum: Volle Kirche, voller Saal

St. Martin feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit großer Geburtstagsfeier

Leipzig, 01.02.10: Ihr 25-jähriges Bestehen feierte die Leipziger Pfarrei St. Martin am vergangenen Wochenende. Im Rahmen der Feierlichkeiten füllten sich an allen drei Festtagen Kirche und Gemeinde-Saal mit Leuten und Leben. 

Über den Verlauf schreibt Mitorganisator Reinhard Franke: "Seinen Vortrag hatte Günther Fitzl in drei Teile gegliedert. Am Freitagabend sprach er, Gemeindemitglied der ersten Stunden, über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der noch jungen Gemeinde. Wie der Inhalt, so die Gäste: Eine bunte 120-Personen-Mischung aus mehreren Generationen hatte den eisigen Weg ins Grünauer Gotteshaus gefunden, darunter eine kleine Delegation aus Partnergemeinden in Milton Keynes bei London und Köln. Zwischen den Vortragsteilen sorgten Kurzinterviews mit aktiven Gemeindemitgliedern für Kurzweil. Nicht nur Frank Haschke, aktiv in mehreren Gruppen, betonte: „Unser größtes Pfund ist unsere engagierte Jugend." Den besinnlichen Abschluss gab es nebenan in der Kirche. Nur bei Kerzenlicht versammelten sich die Christen, um gemeinsam mit dem Jugendchor internationale Lieder zu singen und innezuhalten.

Kern des touristischen Programms am Samstagvormittag war die Führung im Zeitgeschichtlichen Forum. „Ich war bei Berlin-Besuchen in den Siebzigern an der Mauer und schaute rüber auf dieses Land", sagte Paul Smith aus Milton Keynes: „Und hier nun sehe ich, was da eigentlich lief und warum es überhaupt zum Bau dieser furchtbaren Mauer kam." Nach Sightseeing in der Nikolaikirche wechselte man für eine Bach-Motette in die Thomaskirche. Derweil wurden die Senioren der Gemeinde in Grünau von einem Jugend-Programm bestens unterhalten. Die intensivste Form der Unterhaltung beschenkte sich die Gemeinde am „Bunten Abend": Der Elferrat und weitere Gruppen trugen einen Show-Mix zusammen, der die Gemüter sichtlich erheiterte. Programme aus 25 Jahren Fasching wurden gezeigt - der erst seit einem halben Jahr amtierende Pfarrer Eberhard Thieme überzeugte als Wildecker Herzbube. Die Worte des mittlerweile verstorbenen Altpfarrers Hartmut Nikelski („Ökemene ist geil!") fanden Bestätigung in einer breiten Unterstützung durch unsere evangelischen Nachbarn aus Sankt Paulus. Deren Pfarrer Christoph Zeitz legte, ähnlich wie bei seinen Auftritten im Spizz-Keller, ein fulminantes Klaviersolo hin. Im Hinblick auf das alljährliche Fußballspiel zwischen beiden Kirchen waren zwei kleine Tore ein praktisches Geschenk - und gleichermaßen ein demütiges, denn die Siegquote ist für Paulus nicht eben ein angenehmes Thema... Die Herren des Männerballetts boten eine überzeugende No-Angels-Parodie und fungierten dann als Glücksfee für drei Tombola-Gewinner. Der Chor wünschte in seinem Lied zum Ausstand: „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen."

Am Sonntag schloss sich an den feierlichen Teil (Hochamt mit Bischof Joachim Reinelt aus Dresden, unterstützt von Chören und Bläsern beider Grünauer Kirchen, Leute bis weit vor der Kirchentür) zunächst der kulinarische Teil (wiederum hatten Gemeindemitglieder sich selbst um ein Salat- und Kuchenbüffet bemüht) und dann ein offizieller Teil an. Grußworte etlicher ehemaliger und aktiver Partner und eine illustre Präsentation der Chronik zogen erneut viele Grünauer, aber auch Gäste aus anderen Gemeinden in den Saal. Dort startete am Nachmittag vor 150 Zuschauern der letzte von vielen Höhepunkten: Ein kabarettistisches Kurt-Tucholsky-Programm mit Friedrich-Wilhelm Junge und dem Fuchs-Trio - bekannt vom Theaterkahn in Dresden. Dessen satirischer Titel passt wohl auch zum gesamten Fest in Grünaus katholischer Kirche: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Reinhard Franke



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