Jugendarbeit auf der Kippe? 

Katholische Jugend besorgt: keine Mittel mehr für Jugendbildung in Sachsen

LAGS

Dresden, 26.03.2010: Mit einem dringenden Aufruf an die Sächsische Staatsregierung, die außerschulische Jugendbildung im Freistaat zu erhalten, beendete die Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugend im Freistaat Sachsen (LAGS) gestern Abend ihre diesjährige Vollversammlung. Darin protestiert sie erneut gegen die finanziellen Kürzungen in der freien Jugendhilfe und fordert die Staatsregierung auf, die Jugendverbände finanziell "nicht im Regen stehen zu lassen". Im Jahr 2009 hatte die LAGS 60.000 Euro an staatlicher Förderung für Jugendbildungsarbeit erhalten und damit die Jugendarbeit katholischer Träger unterstützt. Eine ebenso hohe Summe steuerte das Bistum Dresden-Meißen zu den Kosten bei. Die Mitglieder der Vollversammlung befürchten, dass es durch die geplanten Kürzungen im Jahr 2010 keine staatlichen Zuschüsse zur außerschulischen Jugendbildungsarbeit mehr geben wird. In diesem Fall stünden viele Veranstaltungen der freien Träger vor dem Aus, oder der Zugang zu diesen Bildungsveranstaltungen wird für viele Jugendliche unmöglich, weil die ausfallenden Zuschüsse auf die Teilnehmerbeiträge umgelegt werden müssen. 

Mit den staatlichen Zuschüssen konnte die LAGS im Jahr 2009 etwa 6.300 Teilnehmertage im Rahmen von außerschulischen Jugendbildungsveranstaltungen unterstützen - das entspricht etwa 3.150 Jugendlichen bei einem Wochenendkurs.

Bei diesen geförderten Kursen und Projekten ging es um Demokratiebildung, um bürgerschaftliches Engagement und Geschlechtergerechtigkeit ebenso wie um die Herausbildung und Vermittlung interdisziplinärer und personaler Kompetenzen.

Wertorientierung und die Entwicklung von Soft Skills stehen im Mittelpunkt aller Angebote, um junge Menschen - in Ergänzung zur schulischen Ausbildung - auf das Leben vorzubereiten.

Pfarrer Ralph Kochinka, Vorstandsvorsitzender der LAGS, kritisiert die geplanten Kürzungen scharf: „Wer jetzt die präventive Wirkung außerschulischer Jugendbildung verkennt und sich der Hoffnung hingibt, marginale Einsparungen erzielen zu können, wird zukünftig zusätzlich Gelder bereitstellen müssen, aber dann leider nicht mehr, um Jugendlichen Chancen und Horizonte zu öffnen."

Die LAGS ist Dachverband der katholischen Jugend in Sachsen und vertritt ca. 30.000 Kinder und Jugendliche.



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