Neuer Krankenhaus-Seelsorger in Leipzig: P. Martin Müller SJ

Leipzig, 21.05.2010: Dreieinhalb Jahre war Pater Bernd Knüfer Seelsorger im katholischen St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig - am Donnerstag wurde er mit 71 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Was als "Notnagel" begann - der frühere Studentenpfarrer übernahm das Amt nur interimsweise - wurde für das Krankenhaus eine prägende Zeit. Nicht fünftes Rad am Wagen sei er gewesen, sagte der Pater aus dem Jesuitenorden in seiner Abschiedspredigt, sondern er habe einen wichtigen Beitrag leisten können, den Patienten „das zu geben, was sie brauchen in einem umfassenden Verständnis." Er dankte Schwestern, Pflegern und Ärzten für Hinweise, wenn Patienten, die oft nicht christlich geprägt sind, Trost und Gespräch erbaten. Zugleich mahnte er die „innere Einheit" in christlichen Kliniken besonders dann an, wenn ethische Fragen zu diskutieren seien. Wenn etwa der Übergang zwischen kurativer und palliativer Medizin immer fließender werde, wenn Medizin zwar immer mehr könne, sich für die Gesellschaft aber die Frage stelle, ob „wir das auch bezahlen können, was wir können." Medizinisch-ethische Fragen seien zunehmend nicht mit richtig oder falsch, sondern im Ermessen zu beantworten, sagte der Pater und forderte einen intensiven Dialog zwischen medizinischem Personal, Patienten, Angehörigen, Psychologen, Theologen, Juristen und Wirtschaftsleuten.

Zugleich wurde der neue Seelsorger, Pater Martin Müller SJ, in sein Amt eingeführt. Der 43-jährige Geistliche aus dem Jesuitenorden wird die Krankenhaus-Seelsorge wieder hauptamtlich wahrnehmen. Der gebürtige Rheinländer absolvierte die Ausbildung im Orden in Münster, Frankfurt a.M., Paris und  Salamanca. Parktische Erfahrungen sammelte er als stellvertretender Direktor (Subregens) im Priesterseminar in Frankfurt. Es sei außergewöhnlich, sagte Geschäftsführer Dieter Blaßkiewitz, in Zeiten knappen Kirchenpersonales einen hauptamtlichen Seelsorger mit ganzer Kraft im Krankenhaus zu haben. Er wünschte dem Pater ein weites Herz für die Ökumene und „alles, was darüber hinaus geht".

Pater Bernd Knüfer SJ wird übrigens die Kontaktstelle Orientierung weiterhin ehrenamtlich betreuen und auch im 14-tägigem Wechsel die Gottesdienste in der Nikolaikirche übernehmen.  

Stephanie von Aretin