"Baut nicht nur auf seinen Humor"

Bischof Reinelt weiht Andreas Martin zum Priester. Erste Stelle als Pfarrer in Altenburg.

Bischof Reinelt mit Andreas Martin

Bischof Reinelt freut sich mit Andreas Martin über die Priesterweihe.


Dresden, 27.05.2010 (KPI): Reger Andrang herrschte am Sonnabend vor Pfingsten in der Dresdner Kathedrale, als Bischof Joachim Reinelt im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe Diakon Dr. Andreas Martin (52) aus Greiz zum Priester weihte. Seine erste Stelle wird Andreas Martin als Pfarrer in Altenburg antreten. Der Verzicht auf die Kaplanszeit sei eine Ausnahme für einen Neupriester, erklärte Bischof Reinelt. Durch die lange Erfahrung des Kandidaten in der kirchlichen Arbeit habe er sich erstmals in seiner Amtszeit als Bischof in diesem speziellen Fall jedoch zu dem Schritt entschlossen.

„Baut nicht nur auf seinen Humor", gab der Bischof den Mitgliedern der Altenburger Pfarrei mit auf den Weg, die zur Teilnahme an der Priesterweihe nach Dresden gereist waren. „Er hat mehr zu bieten." Nicht zuletzt seit einem Auftritt als Witze-Erzähler in der Sendung „Verstehen Sie Spaß?" ist Andreas Martin als humorvolles Talent in Kirchenkreisen bekannt und geschätzt.

Baut nicht nur auf seinen Humor

Für sein Talent als Spaßvogel bekannt: Andreas Martin (rechts). Im Bild v.l.n.r.: Pfarrer Dietmar Brosig aus der Heimatpfarrei von Andreas Martin in Greiz, Generalvikar Michael Bautz, Bischof Reinelt.


Der fremdsprachenbegabte Neupriester - er spricht unter anderem Italienisch, Russisch und Englisch - wurde 1957 in Greiz geboren. Er lernte in seiner Jugend die geistliche Gemeinschaft „Fokolarbewegung" kennen und schloss sich ihr an. 1980 erwarb er den Facharbeiter als Tischler. 1985 schloss er sein Studium an der Hochschule für Ökonomie in Berlin als Diplomwirtschaftler ab. 1998 absolvierte er die Magisterprüfung im Hauptfach Katholische Theologie an der TU Dresden. Von 1996 bis 2005 war er zehn Jahre lang als Referent im Bischöflichen Sekretariat des Bistums tätig. 2006 entschied er sich für den Weg zum Priesterberuf. Neben der Ausbildung am Priesterseminar in Erfurt und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster erarbeitete er seine Dissertation und schloss mit der Promotion ab.

In seiner Predigt reflektierte Bischof Reinelt das Amt des Priesters. Wichtiger als eine bildreiche Sprache oder eine „tolle Hinführung" in der Predigt sei es, Gottes Wort wahrhaftig in der eigenen Sprache wiederzugeben. Dabei forderte er, dass „Leben und Sprechen des Priesters übereinstimmen müssten." Dies sei schwer genug, so Bischof Reinelt. Mit Blick auf die Aufgaben und Herausforderungen des Priesters ermutigte er dazu, sich nicht im Voraus zu viele Aufgaben zu setzen. Niemand sei „eine große Nummer in der Geschichte der Kirche". Gott dominiere die Heilsgeschichte der Kirche. Der Priester bleibe darin ein kleines Weizenkorn, so Joachim Reinelt unter Bezugnahme auf das Tagesevangelium.

Zugleich bat er die Gläubigen um ihr Gebet gerade angesichts der Skandale innerhalb der katholischen Kirche für die Seelsorger. „Wir brauchen keine Manager, keine Aktivisten - wir brauchen heilige Priester", so Bischof Reinelt wörtlich.


Michael Baudisch



MEHR FOTOS:

Einzug

Gut besucht war die Kathedrale zum Festgottesdienst.



Andreas Martin

Im Priestergewand: Andreas Martin.



Bei der Weihe

Bei der Weihe.



Handauflegung

Nach Bischof Reinelt legten alle anwesenden Priester Andreas Martin die Hände auf.




Am Altar

Das Hochgebet zelebrierte Andreas Martin am Altar mit.



Primizsegen

Primizsegen.



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