Ciao bella Italia

Jonas Langrzik berichtet von einer Ziviwerkwoche in Assisi

 

Bruder Thomas erläuterte die Kirche von San Francesco.

Bruder Thomas erläuterte der Reisegruppe aus dem Bistum Dresden-Meißen die Kirche von San Francesco.                  Foto: R. Kochinka


Am Dienstag, dem 13. April 2010, begaben sich 9 hoch motivierte Zivildienstleistende gemeinsam mit Ziviseelsorger Philipp Pulger und unserem Jugendseelsorger und Reisezielliebhaber Ralph Kochinka auf den Weg nach Italien. Nach eineinhalb Reisetagen mit einer eingeschobenen ersten Nacht in Falkenberg (Bayern) kamen wir endlich am Ziel unserer Unternehmung an: Assisi. Na ja, zumindest konnten wir schon einen ersten Blick auf das beliebte Postkartenmotiv „Assisi bei Nacht" werfen.

Unsere Unterkunft war die 15min von der Altstadt entfernte Casa del San Lorenzo. In dieser hügeligen Abgeschiedenheit ließen wir uns von niemanden stören (und störten auch selbst nicht), so dass den ausgelassenen italienischen Abenden, mit Hauswein aus Francescas Eigenanbau und leckeren, selbst zubereiteten Speisen, nichts mehr im Wege stand. In diesem Zuge darf natürlich das samstägliche Highlight - Steinofen-Pizza im hauseignen und eigens angefeuerten Steinofen - nicht unerwähnt bleiben.

Selbst schwafelnd haben wir nicht nur wegen der kulinarischen Köstlichkeiten die lange und beschwerliche Reise (in einem FIAT und KIA!) auf uns genommen! Tagsüber kamen wir dann dem Heiligen Franz von Assisi auf die Spur. Einigermaßen chronologisch gingen wir seinen Lebensweg Stück für Stück mit ihm. Am ersten Tag ging es vom Geburtshaus des Franziskus über die Festung Rocca Maggiore, die von seinen frühen Idealen des edel Mannes und Ritters zeugte, zum Dom San Rufino, wo sich Franz von seinem weltlichen Vater lossagte, bis schließlich nach San Damiano, die Kirche, in der Franziskus seine erste Gottesbegegnung hatte, und die er später den Klarissen stiftete.

Am Freitag, dem ersten Tag mit warmem Duschwasser (endlich!), wollten wir in der Einsiedelei Carceri, wie vor uns auch Franziskus und viele seiner Anhänger, zur Ruhe kommen und uns der Frage stellen, welche Ziele wir uns für unser Leben gesetzt haben. Begleitet vom Vogelgesang, Bruder Sonne im Rücken, Mutter Erde unter den Füßen und Bruder Wind auf dem Gesicht, ließ es sich herrlich meditieren oder einfach nur spazieren. (Angelehnt an den Sonnengesang des hl. Franziskus)

Wie immer geweckt von Ralphs „Guten Morgen, ein neuer Tag..."-Liedl, ging es am Samstag talwärts nach Santa Maria delgi Angeli, der Kirche, die über die Porziuncola Kapelle gebaut wurde. Am Tag des Herrn bescherte uns das Spitzen-Wetter die Vorraussetzung für das wohl höchste Erlebnis der Reise. Wir bestiegen den Monte Subasio und feierten auf dem Weg zum Gipfel den Wortgottesdienst. Auf 1290m schlossen wir die Messe mit der Feier der Eucharistie auf unserem selbstgebauten und gestalteten Altar ab. ´

Auf dem Gipfel wurde dann Mittag gegessen, eine Runde „Gipfelfrisbee" gedreht, die Gleitschirmschau geschaut und die unglaubliche Aussicht besichtigt. Die dadurch fehlende nachmittägliche Siesta, die sonst zur individuellen Verfügung stand, wurde deswegen nach hinten verschoben. Und als es noch ein „Gelati auf Kosten des Seelsorgi" gab, waren alle glücklich.

Am späten Abend trafen wir uns dann in einer Pizzeria, um den Vergleich zwischen der am Vorabend genossenen selbstgemachten Pizza und einer originalen originellen italienischen Pizza zu ziehen. Und dann geschah das Unmögliche: 9 Zivis aus dem Bistum Dresden-Meißen schafften es, die Kellnerin, die das Lachen augenscheinlich verlernt hatte, zum Schmunzeln zu bringen, was wir uns sofort mit einem riesigen Applaus belohnten.

Zu guter Letzt erlebten wir am letzten Sonderurlaubstag eine faszinierende Führung mit Bruder Thomas durch die Unter- und Oberkirche von San Francesco mit anschließendem Gespräch. Am nächsten Tag hörten wir uns um 4 Uhr das letzte Mal „Ralph den Morgenmusi" an und brachen wieder Richtung Heimat auf. Neben Souvenirs, Hauswein und einer gewonnenen Runde Skat nahmen wir uns auch alle eine große Portion Ruhe und Impulse aus der Stadt und aus dem Leben des Franz von Assisi mit in den Alltag.

Ciao sagt: Jonas!

 



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